Einsteigerguide FPV
Stand: Frühjahr 2024
Das Dokument wird stetig erweitert und modifiziert. Ich versuche dabei alle Daten einigermaßen aktuell zu halten.
Einleitung
Vorweg: Das Hobby kann teuer sein. Plane mit mindestens 500€ für einen halbwegs sinnvollen Einsteiger-Setup oder 1000-1500€ für ein gutes Setup.
Das Dokument hat eine ziemliche Länge, daher hat der liebe remove_me das in seiner unnachahmlichen Art kurz gefasst.
SUPER-SHORT-CUT-FÜR-MEGA-UNGEDULDIGE
- Schritt 1: Kaufe eine Funke (z.B. Radiomaster Boxer).
- Schritt 2: Kaufe einen Simulator (z.B. Liftoff oder Velocidrone).
- Schritt 3: übe übe übe - stundenlang und informiere dich nebenher langsam weiter.
- Schritt 3.1: Lies den Rest in diesem Dokument. Kläre Fragen und werde schlauer.
- Schritt 4: Kaufe weitere Hardware, entweder einen Fertig-Kopter (BNF) oder aber Einzelteile.
- Schritt 4.1: Ein Ladegerät (z.B. ISDT 608AC oder Hota D6 Pro).
- Schritt 4.2: Passende Akkus für die Drohne (4 Stück sollten es schon sein).
- Schritt 5: übe übe übe - bis alles da ist.
- Schritt 6: rausgehen - offenes Gelände suchen (gemähte Wiesen sind dein Freund) - fliegen.
Was ist das für 1 Guide?
Dieser Guide soll einen umfangreichen Einblick in das Thema "FPV-Drohnen" vermitteln und hat den Anspruch, als Orientierungshilfe für Einsteiger zu dienen und die meisten allgemeinen Fragen zu beantworten über die man beim Einstieg stolpert.
Die in dem Guide empfohlene Hardware wurde danach ausgesucht, dass sie zum einen sinnvolle Features bietet und zum anderen auch einigermaßen wertstabil ist. Es geht in vielen Fällen auch billiger. Allerdings wirst du der Billigst-Hardware deutlich schneller entwachsen. Und selbst wenn du das Hobby nach kurzer Zeit wieder aufgeben solltest, hat die empfohlene Hardware noch etwas an Wiederverkaufswert.
Da sich der Guide an Einsteiger richtet, sind manche technische Sachverhalte vereinfacht formuliert.
Für konkrete HowTos findet ihr unten in den Links umfangreich Anlaufstellen.
Anm. rumpelst1lzk1n: Der Guide kann humoristische Anmerkungen, politisch unkorrekte Witze und starke Meinungen beinhalten, die für Personen ohne Internetführerschein ungeeignet sein könnten.
Hilfe bekommen
Ich hab da mal ne Frage
TL;DR: Erst selbst versuchen, eine Antwort zu finden, dann eine intelligente Frage stellen.
Es gibt für die meisten Themen umfangreiche Dokumentation, seien es Websites oder Video-Anleitungen. Siehe Linksammlung in der Kapitelübersicht.
Die meisten Online-Communities, die sich mit FPV beschäftigen, sind zudem sehr hilfsbereit. Was aber nicht heißt, dass du das als deine persönliche Support-Hotline missverstehen solltest. Niemand hat sich verpflichtet, dir zu helfen oder deine Fragen zu beantworten. Das Hobby ist Technik-lastig. Du musst nicht alles auf Anhieb verstehen aber eigenständiges Denken und die Fähigkeit zu gedanklichen Transferleistungen sind eine Grundvoraussetzung.
Wenn du bei Fragen ausschließlich ein RTFM oder einfach einen Link bekommst, ist das der dezente Hinweis, dass du die Antwort auf deine Frage auch sehr leicht selbst gefunden hättest.
Passiert dir das häufiger? Dann solltest du dir vielleicht die Anleitung "How To Ask Questions The Smart Way" durchlesen.
Insbesondere gilt es als unfein, Personen direkt anzuschreiben und um Hilfe zu bitten. Ausnahmen:
- Du bist mit der entsprechenden Person wirklich dicke.
- Die Person hat explizit gesagt, dass es OK ist sie über diesen Kanal zu kontaktieren.
Hilfe geben
Hilf nachhaltig, gib ggf. noch einen Link zu einer Dokumentation mit dazu.
Sei kein Troll.
Wenn du merkst, dass derjenige, dem du gerade helfen willst
- nur herumjammert, dass seine Lösungsansätze nicht funktionieren und
- es keine Anzeichen dafür gibt, dass er konstruktiv auf andere Ansätze reagiert
zögere nicht die Reißleine zu ziehen. So eine Person will eigentlich keine Hilfe sondern sich nur beschweren. Der Versuch zu helfen ist Zeitverschwendung. Es gibt erschreckend viele davon, insbesondere in diversen Facebook-Gruppen.
soziale Medien / Communities
Es gibt 3 große Anlaufstellen, wenn du Anschluss an Gleichgesinnte suchst.
- Foren
- Discord
Foren
Anm. rumpelst1lzk1n: Ok Boomer ...
Foren sind eine aussterbende Art des sozialen Netzwerks. Häufiger als für FPV findet man das noch für den klassischen Modellbau oder für Fotodrohnen ala DJI.
Der Vollständigkeit halber seien hier aber auch größere deutschsprachige FPV-Foren erwähnt:
- fpv-community.de
- fpv-racing-forum.de (leider inzwischen geschlossen)
In Facebook finden sich jede Menge Gruppen, die sich mit FPV, Racing, konkreten Produkten oder Herstellern beschäftigen. Lokal wie International.
Die beiden größten Gruppen sind die des Herstellers TBS sowie des Shops Rotor Riot.
Anm. rumpelst1lzk1n: Wenn du auf Drama und Unterhaltung auf RTL 2-Niveau stehst, ist Facebook definitiv der richtige Anlaufpunkt. Ebenso wenn du peinliche Pseudo-Erwachsene sehen möchtest, die sich wie Kleinkinder gebärden, weil ihnen der Support von Hersteller X oder Verkäufer Y nicht den Arsch bei selbst verschuldeten Fehlern hinterher trägt. Gelegentlich finden sich aber trotzdem nützliche Infos oder Hilfestellung.
Discord
Discord ist wohl der dynamischste Ort, um FPVler zu treffen, Hilfe zu bekommen oder sich über Neuigkeiten auszutauschen.
Viele bekannte FPVler betreiben einen eigenen Discord-Server auf dem sich die Fans tummeln um sich auszutauschen.
Anm. rumpelst1lzk1n: Vorsicht, auch hier gibt es qualitative Unterschiede. Manche RC-Opas haben inzwischen auch den Weg ins Neuland und sogar auf Discord gefunden. Einige davon geben dort zweifelhafte Ratschläge, empfehlen veraltete Technik und fühlen sich wie sonstwas, weil sie seit drölf Jahren Modellbau betreiben. Nur um dann bockig zu werden, wenn sie mit aktueller Technik und aktuellerem Wissen konfrontiert werden.
Auch die großen OpenSource-Projekte haben meistens einen eigenen Discord-Server, über den sich die Entwickler austauschen und ggf. Hilfe geben. Und daneben gibt es auch noch eine Vielzahl an offener Server, auf denen sich einfach FPV-Menschen sammeln.
Auf die jeweiligen Discord-Server kommst du mit einem entsprechenden Einladungs-Link, diese findest du häufig in Kommentaren und Videobeschreibungen von weiteren sozialen Medien wie YouTube, Instagram, Facebook etc. oder auf Github beim entsprechenden OpenSource-Projekt.
Anm. rumpelst1lzk1n: Wenn du von den Entwicklern direkt Support bekommst, ist es ein feiner Zug, auch mal was an das Projekt zu spenden. Die meisten Entwickler basteln an der Software unentgeltlich in ihrer Freizeit.
Einkaufen
In dem Abschnitt gehe ich kurz darauf ein, wie du überhaupt an Drohnen und Zubehör kommst.
Anm. rumpelst1lzk1n: Während die Preise zwischen 2020 und Anfang 2023 gefühlt stetig am steigen waren, zeichnet sich so langsam eine Entspannung ab. Grund dafür sind alternative Komponenten bei der Elektronik, was die Möglichkeiten für die Hersteller erhöht. Allerdings sorgt das gelegentlich auch für Verwirrung bei Neueinsteigern, auf welche Komponenten zu achten sind.
Wir schlittern seit 2020 von einer Krise in die nächste. Das trifft auch das Hobby. Seit 2020 sind die Preise stark gestiegen. Und gerade in den Sommermonaten, wenn alle fliegen wollen, sind viele Produkte ausverkauft. Plane frühzeitig oder richte dich auf Vorbestellung und lange Lieferzeiten ein.
Viele Shops zeigen manche Artikel permanent als ausverkauft an. Das hängt oft damit zusammen, dass die Vorbestellungen die Lieferungen übersteigen. Die Vorbestellungen werden bedient, aber der Artikel ist nie "verfügbar".
Europäische Shops
Die einschlägigen deutschen Shops über die du immer wieder stolperst sind:
Oft lohnt sich auch ein Blick zu unseren europäischen Nachbarn.
- drone-fpv-racer.com, Frankreich
- droneit.se, Schweden
- droneshop.nl, Niederlande
- ...
Eine Liste weiterer innereuropäischer FPV-Shops findest du hier.
China-Shops
Hardware rund um Drohnen wird fast ausschließlich in China gefertigt.
Am günstigsten kommt man an die Produkte, wenn man auch direkt dort einkauft.
- Vorteil: Günstiger.
- Nachteil: Du wartest 10-30 Tage bis die Sachen da sind und musst ggf. zum Zoll.
Es gibt auch Express-Versand, da sind die Sachen dann in ~5 Tagen da, aber der kostet mehr.
Beachte bitte, dass du beim Einkaufen außerhalb der EU für die Ware noch Einfuhrumsatzsteuer, ggf. Zollgebühren sowie eine Handling-Pauschale seitens des Postanbieters (DHL meistens 6€) auf den Preis aufschlagen solltest, den der China-Shop ausweist. Außer es wird explizit darauf verwiesen, dass die Mehrwertsteuer (englisch VAT
) enthalten ist und direkt abgeführt wird.
Banggood und AliExpress
Bekannte Shops sind Banggood und AliExpress.
Banggood ist eher mit Amazon zu vergleichen. Versand und Support liegt beides bei Banggood und zumindest in den letzten Jahren leistet sich Banggood auch einen ganz ordentlichen Support. Zudem unterhält es kleinere Lagerhäuser in Europa über die vereinzelte Produkte schneller geliefert werden können. Leider hat Banggood seit ca 2022 sehr stark nachgelassen, was die Auswahl der Produkte angeht. Bei AliExpress fährt man inzwischen mMn deutlich besser.
Anm. rumpelst1lzk1n: Wenn bei den Lieferzeiten von Banggood etwas anderes steht als "Ships in 24 hours": Finger weg. Entweder du wartest ewig, oder deine Bestellung wird storniert.
Anm. remove_me: Du magst Glücksspiel und hast kein Problem mit Wartezeiten? Banggood it is!
AliExpress ist vergleichbar mit Ebay - eine Handelsplattform. Unterschiedliche Händler übernehmen unabhängig von AliExpress den Versand und Support für die Produkte. Hit or miss, man kann auch daneben greifen und einen Händler mit unterirdischem Support erwischen. Dafür kann man auch günstiger weg kommen als bei Banggood.
Beide Shops führen Einfuhrumsatzsteuer und Zoll direkt ab. Oder schlagen sie drauf und umgehen den Zoll auf irgendwelchen Wegen.
Sowohl AliExpress wie auch Banggood haben ein Gutschein-System. Häufig kann man hier nochmal ein bisschen Geld sparen.
Bei den "Angeboten" solltest du allerdings aufpassen. Beide Shops nennen gerne mal Phantasiepreise als Originalpreis und zeigen dann utopische Rabatte an.
Anm. rumpelst1lzk1n: Was in Deutschland unlauterer Wettbewerb wäre, gehört in China zum üblichen Händler-Gebaren.
Direktvertrieb
Bekannte FPV-Marken wie Diatone, Flywoo, iFlight, Team Blacksheep etc. haben auch ihre eigenen Shops. In diesen findest du neben den eigenen Produkten oft auch Zubehör, das von den Herstellern zusätzlich angeboten wird um ein abgerundetes Produktportfolio in ihrem Store bieten zu können.
Manchmal kommt man auch da bei Rabattaktionen günstig an Hardware.
Anders als Banggood und AliExpress führen diese Shops Einfuhrumsatzsteuer und Zoll nicht direkt ab. Du musst hier also nochmal ~20% auf die Bestellung drauf rechnen und es kann ein Gang zum nächsten Zollamt oder zur Poststelle notwendig sein. Manchmal hat man aber auch Glück.
Gebrauchtmarkt
Auf den einschlägigen Gebraucht-Portalen wie eBay-Kleinanzeigen oder willhaben.at (österreichisches eBay-Kleinanzeigen) gibt es immer wieder Schnäppchen.
Hier lohnt es die Augen offen zu halten z.B. bei aufgelösten Sammlungen. Gerade wenn es auf den Winter zu geht, verkaufen die Schönwetterflieger ihre Sachen.
Anm. rumpelst1lzk1n: AbEr WiR sInD dOcH eInE cOmMuNiTy!!1! Auch gerne: Wir sind doch im gleichen Hobby. Hüte dich vor solchen Käufern und Verkäufern. Für die bist du nur so lange Teil der Community, wie sie einen Vorteil daraus ziehen können. z.B. einen Artikel über Wert auf- oder unter Wert abschwatzen können.
Meist braucht man für gute Käufe etwas Erfahrung, damit dir der Verkäufer nicht irgendwelche Uralt-Hardware für teuer Geld aufschwatzt.
Wenn du mit dem Guide durch bist, solltest du die meisten Sachen aber ganz gut einschätzen können.
Einkaufsliste
Gerade vor deiner ersten Großbestellung empfiehlt es sich, die Wunsch-Hardware nochmal auf einer Liste zusammen zu fassen und jemanden mit Erfahrung in FPV drüber gucken zu lassen.
Erste Entscheidungen
In diesem Abschnitt geht es um einige erste Entscheidungen, welche die Hardwareauswahl bei deinem Kopter beeinflussen.
Ein richtig oder falsch gibt es hier nicht, es ist meistens eine Frage des Budgets und Anwendungsfalls.
Allerdings sind Wechsel bei einigen Komponenten (insbesondere Funkfernsteuerungs- und Videoübertragungssystem) abhängig von der Anzahl der Fluggeräte, die du dir mit einem entsprechenden System angeschafft hast mit einigem Aufwand (und mehr oder weniger Kosten) verbunden.
Hier lohnt es sich also, etwas intensiver darüber nachzudenken und dann gleich die für einen richtige Entscheidung zu treffen.
Fernbedienung
Du willst fliegen? Nein, willst du nicht.
Du willst erst mal im Simulator üben.
Anm. remove_me: GLAUB ALLEN! ERST SIMULATOR! DANN DROHNE!!
Wenn du ein Gamepad hast, kannst du direkt dir auf Steam einen der vielen Simulatoren holen. Ein Gamepad ist besser als nichts, aber eigentlich willst du eine echte Funkfernsteuerung. Diese verhält sich von den Sticks anders als ein Gamepad.
Moderne Funkfernsteuerungen kannst du an deinen Rechner anschließen und dort als Controller verwenden.
Für diesen Abschnitt solltest du zwischen 90 und 300€ einplanen. Eine Funkfernsteuerung ist normalerweise eine einmalige Anschaffung, die dich sehr lange begleiten wird. Es geht auch noch teurer, aber das bedeutet nicht zwangsläufig bessere oder modernere Technik.
Formfaktor
Als vorherrschende Formfaktoren bei Fernbedienungen gibt es Gamepad und Vollformat. Gamepad sollte bekannt sein. Vollformat sind viereckige Kästen. Zwischenstufen sind möglich.
Nachfolgend einige populäre Vertreter dieser Formfaktoren.
Modi
Bei einem Gamepad zentrieren sich beide Analog-Sticks. Bei einer RC-Funkfernsteuerung zentriert sich die Achse des Sticks, auf dem das Gas liegt nicht selbständig, damit du dieses feiner dosieren kannst. Das gilt auch für Funkfernsteuerungen im Gamepad-Formfaktor.
Welche Achse genau das ist, hängt vom Modus ab, auf den deine Funkfernsteuerung eingestellt ist. Der gängigste Modus ist "Mode 2", aber nimm, womit du am besten klar kommst.
Hier nochmal zur Verdeutlichung, wie du dir die Bewegung der einzelnen Achsen vorstellen darfst:
Normal kann jede Funke alle Modi. Der Wechsel zwischen Modi, bei denen sich die Gas-Achse nicht verändert, lässt sich einfach in der Software konfigurieren.
Wenn du allerdings zwischen Modi wechseln möchtest, die das Gas auf einem anderen Stick haben, wirst du eine Anpassung der Hardware vornehmen müssen.
Manche Funken erlauben diese Anpassung von außen vorzunehmen, andere musst du aufschrauben um ein paar Schräubchen und Federn anders zu setzen, wieder bei anderen kann es passieren, dass du die Sticks komplett ausbauen und anders herum einbauen musst. Schau in die Anleitung deiner Funke.
Funkprotokoll
Neben dem Formfaktor für die Funke gibt es auch noch die Frage nach dem Funkprotokoll. Sender in deiner Funkfernsteuerung und Empfänger auf der Drohne müssen die gleiche Sprache sprechen. Üblicherweise entscheidet man sich für einen Sender, der das gewünschte Protokoll unterstützt und packt dann dazu passende Empfänger in die Drohne.
Falls du ein nicht von deiner Funke abgedecktes Protokoll fliegen willst, kannst du dieses mit Modulen nachrüsten. Die beiden Formfaktoren nutzen unterschiedliche Modulgrößen, JR
bei Vollformat, Lite
bei Gamepad.
Frequenzen
Funkprotokolle verwenden die Frequenzen 2.4GHz und 900MHz.
Bei den modernen Übertragungsprotokollen (siehe unten) ist die Frequenz nahezu irrelevant. Du wirst die Unterschiede nur in Extremsituationen und mit viel Erfahrung spüren. Beide Frequenzen gehen mit den modernen Protokollen bei gleicher Sendeleistung weiter als deine Videoverbindung. Das ist wichtig, damit dir nicht bei bestem Bild plötzlich die Funkverbindung abreißt und die Drohne aus der Luft stürzt.
900 MHz
- höhere Reichweite bei gleicher Sendeleistung (im Vergleich zu 2.4 GHz)
- bessere Penetration durch Bäume und in Gebäuden
2.4 GHz
- mehr Piloten gleichzeitig in der Luft
- höhere Update-Rate als bei 900 MHz möglich (deine Eingaben werden häufiger zur Drohne geschickt)
- kleinere Antennen als 900 MHz
Seit 2021 haben die Hersteller 2.4 GHz auch für moderne Funkprotokolle entdeckt, früher wurde diese Frequenz vor allem von den unten als "Legacy" bezeichneten Protokollen verwendet.
Andere
Es gibt noch gänzlich andere Frequenzen auf 27, 40 oder 433 MHz. Diese sind entweder etwas für die Modellbau-Opas (aka gnadenlos veraltet) oder spielen für das FPV-Hobby zumindest keine tragende Rolle.
Alt vs. Neu
Bei den Funkprotokollen unterscheide ich zwischen Legacy und Modern.
Legacy
Diese Protokolle sind irrelevant. Sei es von FrSky, Graupner, Futaba oder wie sie alle heißen. Ihnen gemein ist, dass sie eigentlich alle mit einem Multi-Protokoll-Modul abgedeckt werden. Vergiss sie. Wenn du welche hast, verkaufe sie.
Wenn du unbedingt eine Drohne fliegen willst, die einen Empfänger mit einem dieser Protokolle verwendet, ist ein Multi-Protokoll-Modul der richtige Weg. Oder ein Upgrade des Fluggeräts auf ein modernes Protokoll.
Modern
Folgende Funksysteme können als "modern" betrachtet werden:
- TBS Crossfire (900MHz)
- TBS Tracer (2.4GHz)
- ExpressLRS (aka. ELRS) (900MHz und 2.4GHz)
- ImmersionRC Ghost (2.4GHz)
TBS Crossfire ist das älteste und ausgereifteste der 4 Systeme. Lange Zeit das einzige ernstzunehmende Protokoll, mit dem man auch fertige Drohnen bekommen hat. Die TBS Tango 2 hat Crossfire bereits eingebaut. Für das System wirst du online umfangreiche Hilfestellungen finden.
TBS Tracer ist wie Crossfire nur auf 2.4GHz. Die TBS Mambo hat Tracer bereits eingebaut. Alles andere funktioniert wie bei Crossfire.
ELRS ist OpenSource und wird von unterschiedlichen Herstellern angeboten. Es gibt Sender/Empfänger für 2.4GHz und 900MHz. Sender und Empfänger müssen zusammen passen, sie können von unterschiedlichen Herstellern kommen, müssen aber die gleiche Frequenz nutzen. Das System ist noch relativ jung, aber es springen zunehmend Hersteller auf den Zug auf. Es gibt inzwischen auch vereinzelt Drohnen fertig damit zu kaufen. Das günstigste der 4 Systeme. Es ist davon auszugehen, dass ELRS mittelfristig die noch verbliebenen Legacy-Protokolle auch im Budget-Bereich verdrängen wird.
ImmersionRC Ghost bietet eine ähnliche Kombination aus Funkempfänger und Videosender wie Crossfire und Tracer. Ist in meiner Wahrnehmung nicht so weit verbreitet, entsprechend kann man bei Problemen etwas weniger auf Hilfestellung aus der Community zählen.
Integration mit Videosystemen
Manche Hersteller bieten auch kombinierte Empfänger und Analog-Videosender an. Das gilt sowohl für die Hardware von TBS, ImmersionRC wie auch für die Hersteller von ELRS-Hardware. Diese erlauben eine komfortable Steuerung des Videosenders über die Integration des jeweiligen Protokolls. Wenn man sich darauf einlässt, kann das sehr komfortabel sein.
ELRS ist dabei die einzige Integration, die bedingt auch die Steuerung von digitalen Brillen erlaubt.
TBS Crossfire 69 | ImmersionRC Ghost Hybrid | Happymodel Fuyion |
---|---|---|
Software
Moderne Funkfernsteuerungen sind kleine Computer, entsprechend läuft auf ihnen auch ein Betriebsystem.
In den meisten Fällen kommt dabei OpenTX oder eines seiner Derivate zum Einsatz.
Anm. rumpelst1lzk1n: Funken ohne OpenTX (oder Derivat davon) sind irrelevant.
Hier findest du einen kurzen Überblick dazu.
EdgeTX
EdgeTX ist ein Betriebssystem für Funkfernsteuerungen und hat sich bei FPV-Drohnen als Quasi-Standard etabliert. Für Funken mit diesem Betriebssystem wirst du online jede Menge Hilfestellungen finden. Zudem haben viele Anleitungen von OpenTX (siehe unten) auch für EdgeTX noch Gültigkeit.
Mit buddy.edgetx.org gibt es eine Website, mit der du mittels eines Chromium-basierten Browser (Chromium, Google Chrome, Microsoft Edge) die Software auf deine Funkfernsteuerung flashen kannst.
Daneben gibt es auch für EdgeTX eine lokal installierbare Anwendung, den EdgeTX Companion.
OpenTX
OpenTX ist der Vorgänger von EdgeTX. EdgeTX hat sich davon abgespalten mit dem Ziel, die Entwicklung schneller voran zu treiben. Die Entwicklung von OpenTX stagniert seit einigen Jahren.
Für Funken mit diesem Betriebssystem wirst du online jede Menge Hilfestellungen finden.
Initiiert wurde OpenTX von der Firma FrSky. Allerdings wird das Projekt inzwischen weitestgehend unabhängig von diesem Hersteller weiterentwickelt. FrSky verwendet auf neueren Funken kein OpenTX mehr.
Wenn du dir eine Funkfernsteuerung holst, solltest du darauf achten, dass diese mit OpenTX oder einem Derivat davon läuft.
OpenTX Companion
Die Software "OpenTX Companion" wird auf deinem Rechner installiert. Mit dieser kannst du deine Funke aktualisieren, Einstellungen der Funke direkt am Rechner vornehmen und ein Backup dieser anfertigen.
Das Einstellen am Rechner ist insbesondere für Funken ohne oder mit nur sehr kleinem Display praktisch.
FreedomTX
Ebenfalls eine Abspaltung von OpenTX, die von TBS speziell auf ihre eigenen Funken Tango (2) und Mambo angepasst wurde. Die Anpassungen sollen eigentlich auch in OpenTX / EdgeTX zurück fließen. Längerfristiges Ziel von TBS ist es, OpenTX bzw. EdgeTX direkt zu nutzen.
Anm. rumpelst1lzk1n: Das versprechen die schon seit 5 Jahren ...
Empfehlungen
Alle hier genannten Funkfernsteuerungen verwenden entweder OpenTX oder ein Derivat davon, z.B. FreedomTX oder EdgeTX.
Bei den Funken im Rahmen dieses Guides ist das Display nachrangig. Wir fliegen FPV (First-Person-View) und bekommen die relevanten Flugdaten in der Brille angezeigt. Ein großes Display wie bei der TX16S ist zwar schön, wenn man etwas umfangreicher konfigurieren will, aber man kann die Funken auch über den Rechner ganz ohne Display konfigurieren.
Wenn du bei der Funke hinsichtlich des verbauten Moduls die Wahl zwischen einem Multi-Protokoll-Modul und ELRS hast, nimm ELRS. ELRS hat Anfang 2022 auf dem Markt ordentlich aufgeräumt. Alle fertigen Kopter, die früher mit einem der Legacy-Protokolle (siehe oben) angeboten wurden, gibt es inzwischen auch mit ELRS. Es gibt wirklich keinen Grund mehr, irgendwas mit einem dieser Legacy-Protokolle zu fliegen.
Die Empfehlungen basieren rein auf den technischen Daten der Funken. Mindestens genau so wichtig wenn nicht sogar wichtiger ist jedoch, dass sich die Funke gut in der Hand anfühlt. Wenn du die Möglichkeit hast, sieh zu, dass du ein paar Funken in die Hand bekommst, bevor du dich entscheidest. Möglichkeiten dafür hast du z.B. auf FPV-Rennen oder bei einer lokalen FPV-Gruppe.
Anm. rumpelst1lzk1n: Reine Modellbau-Vereine kannst knicken, die hinken bei ihren Funken meistens 15-20 Jahre hinterher.
Radiomaster Pocket
- ca. 80€
- Gamepad(-ish)
- Lite-Modulanschluss
- ELRS (oder Multi-Protokoll-Modul, aber lieber ELRS)
- EdgeTX
- Monochrom-Display
Die günstigste Funke, die sich irgendwie lohnt.
Jumper T-Pro
- ca. 150€ (in China manchmal auf für ~100€)
- Gamepad
- Lite-Modulanschluss
- ELRS (oder Multi-Protokoll-Modul, aber lieber ELRS)
- winziges Monochrom-Display
Radiomaster Boxer
- ca. 170€
- etwas kleiner als Vollformat
- JR-Modulschacht
- ELRS (oder Multi-Protokoll-Modul, aber lieber ELRS)
- EdgeTX
- Monochrom-Display
So ziemlich DIE Empfehlung für Neueinsteiger.
Die Funke gibt es in mehrere Ausbaustufen. Die günstigste reicht vollkommen aus für den Anfang, Sachen wie Leder-Applikationen oder farbige Element sind zusätzlicher Bling, den es nicht unbedingt braucht.
Anm. rumpelst1lzk1n: wenn du das Kleingeld übrig hast, hol dir die "Crush"-Version. Die hat gleich die richtig guten Gimbals verbaut. Die normalen Gimbals sind nicht schlecht. Aaaber ...
TBS Tango 2
- ca. 180-200€ (normale Version) oder 220-240€ (Pro-Version)
- Gamepad
- Lite-Modulanschluss
- eingebautes Crossfire
- Pro-Version mit klappbaren Gimbals
- ständig ausverkauft
- winziges Monochrom-Display
- Lite-Modulanschluss optional
- Multi-Protokoll oder ELRS via separatem Modul
Vermutlich die hochwertigste aktuelle Funke im Gamepad-Formfaktor.
Anm. rumpelst1lzk1n: lass dich nicht davon abschrecken, dass sie nirgends lieferbar ist. Die Funke ist gefragt und TBS kommt kaum hinterher. Betrachte die Bestellung als Vorbestellung, kauf bei einem lokalen Händler, der die Funke auf Lager hat oder hol dir eine gebrauchte.
Radiomaster TX16S (Mk 2)
Du willst die Funke mit dem meisten Bling? Mit Farbdisplay und Touchscreen? Mit Leder-Applikationen?
- ab ca. 230€
- Vollformat
- JR-Modulschacht
- Multi-Protokoll-Modul, MK2 alternativ auch mit ELRS
- OpenTX oder EdgeTX
- großer farbiger Touchscreen
Die Funke gibt es in mehrere Ausbaustufen. Die günstigste reicht vollkommen aus für den Anfang, Sachen wie Leder-Applikationen oder farbige Element sind zusätzlicher Bling, den es nicht unbedingt braucht.
Gibt es auch als Variante von Eachine. Beide Funken sind gleichwertig und unterscheiden sich nur geringfügig durch die Positionierung und Form einiger Knöpfe.
Anm. rumpelst1lzk1n: TX16S nur, wenn du wirklich meinst, dass du ein farbiges Touch-Display brauchst. Und dann am besten die Version mit integriertem Multi-Protokoll-Modul. Das interne ELRS-Modul in der TX16S ist mMn nur solala, kann nur 250mw und hat Hitzeprobleme. Lieber ein separates ELRS-Modul, das Eichhörnchen mit 1W grillen kann.
Anm. rumpelst1lzk1n: Ich komme mir gerade ein bisschen wie ein Marktschreier für Radiomaster vor. Aber Fakt ist: Sie liefern gute Hardware und wenn sie mal einen Bock schießen, stehen sie dafür gerade.
Sendemodul & Empfänger
Wenn deine Funke nicht das Protokoll kann, das du möchtest, gibt es bei den meisten Funken die Möglichkeit, ein Modul nachzurüsten.
ELRS
Bei ELRS konzentrieren wir uns auf 2.4 GHz. 900 MHz-Systeme würde ich für einen Neueinsteiger nicht empfehlen. Bzw. wenn, dann Crossfire.
Happymodel ES24TX Pro
- ca. 45€
- ELRS auf 2.4GHz
- 1W maximale Sendeleistung
- WiFi/Bluetooth
- Versionen für JR- und Lite-Modulschacht ("Slim")
Happymodel war der erste Hersteller, der fertige ELRS-Produkte auf den Markt gebracht hat. Die Produkte genießen einen guten Ruf, auch, weil der Hersteller gut mit den Entwicklern zusammen arbeitet.
Anm. rumpelst1lzk1n: Es gibt auch fancy ELRS-Module mit kleinem Display. Meiner Meinung nach unnötig. Einziger Wermutstropfen bei dem Modul ist, dass man das Modul für Zugriff auf den USB-Port aufschrauben muss. Ist aber nicht unbedingt notwendig, flashen kann man das Modul auch über die Funke oder über WiFi.
Happymodel ES24TX Pro | Happymodel ES24TX Pro Slim |
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Radiomaster Ranger
- ca. 50-55€
- ELRS auf 2.4GHz
- 1W maximale Sendeleistung
- WiFi/Bluetooth
- Versionen für JR- und Lite-Modulschacht ("Slim")
Radiomaster hat ursprünglich hauptsächlich Funken hergestellt und sich von internen ELRS-Modulen auch zu externen Modulen weiter entwickelt.
Die Hardware von Radiomaster genießt allgemeinen einen guten Ruf und sie arbeiten wohl auch mit den Entwicklern von ELRS zusammen.
Anm. rumpelst1lzk1n: Mein persönlicher Favorit, da extern zugänglicher USB-Anschluss. Das von Happymodel tuts aber genauso. Nimm, was verfügbar ist oder dir besser gefällt.
RadioMaster Ranger Micro | RadioMaster Ranger Nano |
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SD-Karte
Die SD-Karten in den Funken sind meistens die billigsten der billigen. Defekt aus der Fabrik, dreimal vom LKW gefallen, fünfmal überfahren. Ich empfehle DRINGEND die mitgelieferte SD-Karte einer jeden Funke direkt auszutauschen. Irgend eine günstige Samsung, Sandisk oder so. 8GB reichen vollkommen aus, sie muss auch nicht schnell sein, sie muss nur besser als der Müll sein, der bei den Funken normal dabei ist.
ELRS-Empfänger
Einen ELRS-Empfänger bekommst du für um die 15-20€. Mehr ist Wucher. Spezialfälle z.B. mit Antennen-Diversity oder PWM ausgenommen.
Eine Besonderheit bei den ELRS-Empfängern ist, dass manche davon eine Keramik-Antenne verwenden, die direkt auf dem Receiver drauf ist. Heißt, du musst dir keine Gedanken machen, wie du eine Antenne auf deinem Fluggerät unter bringst. Eine richtige Antenne hat mehr Reichweite. Für kleine Fluggeräte, mit denen du dich in einem Umkreis von etwa einen Kilometer bewegst, reicht das trotzdem. Das Grundprinzip, dass bei gleicher Sendeleistung dein Steuersignal weiter geht als dein Videosignal wird auch damit erfüllt.
Happymodel EP1 | Happymodel EP2 | BetaFPV EP2 |
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Für Spezialfälle (PWM-Ausgänge, Diversity, etc) lohnt sich ein Blick auf die Empfänger des Herstellers "Matek".
Crossfire & Tracer
Eigentlich gibt es bei den Systemen von TBS nicht viel zu sagen. Crossfire ist 900 MHz, Tracer ist 2.4 GHz. Das System wird nur von TBS hergestellt und die haben ihr Produktportfolio ganz gut unter Kontrolle.
Sender
Lediglich bei Crossfire gibt es 2 unterschiedliche Sende-Module für den JR-Schacht. Das Micro (v2) reicht vollkommen aus.
Ansonsten gibt es für Tracer und Crossfire je ein Modul für JR- und Lite-Modulschacht.
Crossfire Micro TX | Crossfire Nano TX | Tracer Micro TX | Tracer Nano TX |
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Empfänger
Es gibt 3 Empfänger-Typen, die für den FPV-Bereich relevant sind.
- Crossfire Nano Diversity
- Nano (jeweils Crossfire & Tracer, bei Tracer gleichzeitig Diversity)
- Sixty9 (jeweils Crossfire & Tracer)
Wenn du Analog fliegst, empfehle ich dir, einen Blick auf den Sixty9 zu werfen. Das ist eine Kombination aus Empfänger und Video-Sender. Ansonsten nimm den Nano. Der Crossfire Nano Diversity ist eher für LongRange-Systeme gedacht.
Simulatoren
Für den Einstieg erfüllt jeder Simulator den Zweck, dass du dich mit der Steuerung einer Drohne vertraut machst. Und die Drohne gegen Bäume, Häuser und in den Asphalt hämmern kannst, ohne gleich Geld in die Reparatur stecken zu müssen.
Und falls du feststellst, dass das Hobby überhaupt nichts für dich ist, hast du nur Geld für die Fernbedienung ausgegeben. Diese kannst du normalerweise ohne großen Verlust auf eBay-Kleinanzeigen oder in einschlägigen Facebook-Gruppen verkaufen.
In welchem Simulator du fliegst ist erst einmal egal. Hauptsache, du bekommst ein Gefühl fürs Fliegen.
Hier eine Liste populärer Simulatoren (ohne Wertung):
Titel | Quelle | Zusammenfassung / Besonderheiten |
---|---|---|
Orqa FPV.SkyDive | Steam | kostenlos |
Velocidrone | eigene Website | Quasi-Standard für Racer, bestes Flugverhalten |
Liftoff | Steam | Standard für alles andere |
Liftoff Microdrones | Steam | Liftoff für TinyWhoops |
DRL | Steam, Epic | Spiel / Simulator zur real existierenden Drone Racing League |
DCL | Steam, Epic | Spiel / Simulator zur real existierenden Drone Champions League |
Uncrashed | Steam | mäßiges Flugverhalten |
AI Drone Simulator | Steam | |
TRYP FPV | Steam | schöne große Maps |
Pr0p | eigene Website | kostenlos, verwendet eine virtuelle Betaflight Instanz zur Flugsteuerung |
Üben
Ich empfehle dir, dass du mindestens 10 Stunden auf der Uhr haben solltest, bevor du dich an das Fliegen einer richtigen Drohne im Außenbereich wagst. Auch, wenn du schon mit Drohnen ala DJI Mavic vertraut bist. FPV ist anders.
Die Zeit ist bares Geld wert, weil du dir das bei Reparaturen deiner Drohne sparst oder deine Drohne nicht gleich beim Jungfernflug über alle Berge geht.
Zudem gibt es auch in den Simulatoren kompetitive Wettbewerbe, seien es Wettrennen oder Zeitrennen. Viele spielen die Simulatoren nicht nur zum Üben, sondern tatsächlich zum Zeitvertreib als Spiel.
Und auch wenn du keine Ambitionen als Racer haben solltest, empfehle ich dir, Rennen zu fliegen. Es muss nicht im Multiplayer sein, Zeitrennen reichen auch. Das zielgerichtete Fliegen darin bringt dir mehr, als auf 100 Metern Höhe Flips und Rolls zu üben.
Flugmodi
Man unterscheidet im weitesten zwischen 3 Flugmodi.
Acro
Der herausfordernste Modus. Gleichzeitig auch der Modus, den du dir direkt angewöhnen solltest.
Beim Acro-Modus stellst du nur die Fluglage ein. Die Drohne verbleibt dann in dieser Fluglage. Jegliche Änderung der Fluglage MUSS vom Piloten vorgegeben werden.
Nur mit diesem Flugmodus sind die wirklich coolen Tricks möglich und die meisten Videos, die du gesehen haben wirst, sind vermutlich mit diesem Flugmodus aufgenommen.
Angle / Level
Die Drohne wird stabil gehalten und folgt bis zu einem gewissen Grad deinen Sticks, kippt aber nicht um. Wenn du die Sticks für Pitch, Roll und Yaw in die Mittelstellung bringst, begibt sich die Drohne wieder in die Horizontale.
Achtung: Dass die Drohne sich in die Horizontale begibt heißt NICHT, dass sie anhält. Wenn die Drohne Schwung drauf hat, nimmt sie diesen trotzdem mit und schwebt in die entsprechende Richtung weiter.
Damit sind nur eingeschränkt Tricks möglich.
Anwendungsfälle hat dieser Flugmodus trotzdem. Alles was in Innenräumen mit einer entsprechenden Präzision geflogen werden will (TinyWhoops, CineWoops) verwendet oft mit diesem Modus.
Zudem legen einige Piloten sich diesen Flugmodus als "Panikschalter" auf einen Knopf ihrer Funkfernsteuerung um die Drohne noch irgendwie abzufangen.
Horizon
Ein Bastard aus Acro und Angle. Die Drohne verhält sich prinzipiell so wie im Angle Modus. Wenn du die Sticks für Pitch und Roll über einen gewissen Punkt hinaus bewegst, überschlägt sich die Drohne trotzdem in die entsprechende Richtung.
Der Modus ermöglicht einfache Tricks, vornehmlich Flips und Rolls.
3D
Wie der Acro-Modus, aber bei deiner Gas-Achse der Funke ist das Zentrum die Position, bei der du kein Gas gibst. Hoch ist Gas, runter ist Rückwärtsgang. Dafür solltest du spezielle Propeller verwenden. Die meisten "normalen" Propeller sind für eine Drehrichtung optimiert.
Damit sind richtig verrückte Manöver möglich. Kopfüber schweben? Kein Problem.
Allerdings erfordert dieser Flugmodus nochmal deutlich mehr Übung und auch oft andere Einstellungen in den Tiefen der Drohne. Die wenigsten Piloten fliegen diesen Modus. Und wie bei allem, das wenig verwendet wird, findest du dafür auch entsprechend weniger Hilfestellung online.
Mach dich besser erst sehr gut mit dem Acro-Modus vertraut, bevor du dich an so einen Exoten wagst.
Airmode
Gelegentlich stolperst du über den Begriff "Airmode". DAS. IST. KEIN. FLUGMODUS. Der Airmode sorgt in Betaflight z.B. dafür, dass deine Drohne auch ganz ohne dass du den Gashebel betätigst immer ein ganz kleines bisschen Gas gibt um die Lage zu halten und nicht unkontrolliert herum zu eiern.
Tips für Rennen im Simulator
In diesem Abschnitt kommen einige Tipps für den weniger schmerzhafen Einstieg in Simulator-Rennen, speziell Zeitrennen und noch spezieller im Simulator Velocidrone.
Der Einstieg wird mit den Tipps weniger schmerzhaft aber nicht schmerzlos. Die Lernkurve ist allerdings sehr steil, sodass du schnell Erfolge verbuchen kannst. Der Vorteil am Rennen fliegen besteht darin, dass du eine Strecke vorgegeben hast. Einen vorgegebenen Streckenverlauf und die darin enthaltenen Hindernisse abzufliegen bietet einen deutlich höheren Lerneffekt für die Beherrschung der Drohne, als im Simulator auf irgend einer Map in drölf Metern Höhe herum zu pimmeln und nur zu fliegen, was einem gerade in den Sinn kommt.
In diesem Abschnitt werden einige Begriffe angerissen, die im späteren Verlauf dieses Guides nochmal genauer erklärt werden.
Velocidrone Einstieg
Velocidrone ist der präferierte Simulator für die meisten Renn-Piloten. Das Design von Velocidrone ist etwas altbacken, aber die Flugphysik gilt als die beste unter allen Simulatoren. Und darauf kommt es letztendlich an.
Velocidrone ist NICHT auf Steam erhältlich sondern lediglich über velocidrone.com erhältlich. Für den Anfang reicht das Basisspiel. DLCs nach Gusto, sind aber nicht wirklich notwendig.
Für das Spiel gibt es ein umfangreiches Handbuch. Das brauchst du aber nicht unbedingt. Im Folgenden umreißen wir die wichtigsten Einstellungen.
Im Hauptmenü
Controller
Zunächst solltest du deine Funkfernsteuerung in Velocidrone konfigurieren, damit du mit dieser fliegen kannst. Also zunächst mal die Funke mit dem Rechner verbinden und den Simulator-Modus auswählen. Anschließend im Hauptmenü von Velocidrone auf Controller klicken. Dort dann zunächst Assign Controller anklicken und Sticks an der Funke bewegen. Anschließend auf Assign Sticks klicken und die Sticks laut Anweisung befolgen.
Anschließend empfehle ich noch, den Race Start auf einen Switch an deiner Funke zu legen. Damit kannst du dann ein Rennen mittels Schalter an deiner Funke neu starten, ohne auf die Tastatur wechseln zu müssen. Bewege den Switch an deiner Funke und schau, welches Quadrat in der Matrix rechts aufleuchtet. Anschließend klickst du auf Race Start und dann auf das Quadrat, welches aufgeleuchtet hat. Nun solltest du im Spiel die entsprechende Aktion mittels Schalter an deiner Funke auslösen können.
Settings -> Main Settings
Unter Settings -> Main Settings empfehle ich, Camera VTX Noise ganz runter zu setzen. Ist unnütz, frisst Leistung und sieht dazu noch scheiße aus.
Ebenso solltest du unter Settings -> Main Settings das automatische Hochladen via Auto Leaderboard Time Upload aktivieren, sonst vergisst du gegebenenfalls eine neue Bestzeit hochzuladen.
Settings -> Screen Settings
Unter Settings -> Screen Settings empfehle ich Auto Adjust Quality zu aktivieren und bei Minimum FPS einen Wert zwischen 100 und 150 anzugeben. Sonstige Grafikeinstellungen nach Gusto und Leistungsfähigkeit deines Rechners.
Drohnen-Auswahl
Zunächst gilt es, eine Drohne aus den vorhandenen Modellen anzulegen.
Dazu gehst in einen der Spielmodi Nemesis oder Single Player oder Multiplayer.
Dort wählst du in der unteren linken Ecke Add Quad aus.
Die Drohnen kannst du nach den unterschiedlichen Klassen filtern.
Für den Anfang empfehle ich dir, 2 Quads anzulegen. Einen aus der Klasse ToothPick und einen aus der Klasse 5" Racer. Welches Modell davon konkret ist dir überlassen.
Wähle ein Modell aus, vergib einen Namen, klicke auf Save und die Drohne sollte mit dem Namen in der Liste deiner auswählbaren Quads erscheinen.
Basiseinstellungen
Nach dem Anlegen der beiden Quads, passen wir die ersten Einstellungen der beiden an. Dazu wählen wir in der Liste auf der Linken Seite die Drohne aus und klicken danach auf der rechten Seite auf Edit Settings.
Propeller Size
Gibt die Größe und Steigung des Propellers vor.
Propeller Profile
- Profile 1: Schnellstes Profil, hoher Drift, empfohlen bei kleinen Drohnen um Schritt zu halten
- Profile 2: Kompromiss
- Profile 3: Langsamstes Profile, kaum Drift, empfohlen für den Einstieg bei größeren Drohnen
Camera Angle
Der Anstellwinkel der Kamera.
Anm. stackola: Du brauchst mehr Winkel!
Je höher, desto schneller kannst/musst du fliegen, um nicht in den Himmel zu glotzen, sondern das zu sehen, was tatsächlich vor dir liegt. Wenn der Winkel zu flach ist, neigen Piloten dazu, ihr volles Potential in Sachen Geschwindigkeit nicht auszureizen.
Zudem ändert sich bei einem höheren Kamera-Winkel das Flugverhalten, sodass du bei deinen Eingaben an der Funke nicht mehr so viele Achsen mischen musst.
Wenn du feststellst, dass du beim vorwärts fliegen trotz Vollgas ständig die Grasnarbe küsst, kann es helfen, den Winkel wieder etwas zu reduzieren.
Beachte bitte, dass die hier verwenden Anstellwinkel der Kamera fürs Racing gedacht sind. Im Freestyle- und Cinematic-Bereich wird mit deutlich niedrigeren Winkeln geflogen.
Empfehlungen
Für den Einstieg empfehle ich für die beiden angelegten Drohnen folgende Werte:
Einstellung | ToothPick | 5" Racer |
---|---|---|
Propeller Size | 76 mm | 5141 |
Propeller Profile | Profile 1 | Profile 3 |
Camera Angle | 40 deg | 40 deg |
Eine Map starten
Wähle einen der Spielmodi Nemesis oder Single Player oder Multiplayer aus.
Wähle das Quad deiner Wahl aus.
Wähle eine Karte und setze Arming auf Auto. Starte die Karte mit Select Scenery.
Rates
Mit den Rates beeinflusst du die Geschwindigkeit, mit der sich deine Drohne bei einem bestimmten Stick-Input auf der entsprechenden Achse dreht.
Die Rates einer Drohne kannst du in Velocidrone einstellen, nachdem du eine Karte gestartet hast.
Klicke dazu dann auf der rechten Seite auf Advanced Drone Settings.
Folgende Einstellungen empfehle ich für den Anfang um Rennen zu fliegen:
Der Graph unten links hilft dir, das Verhalten einzuschätzen. Die X-Achse ist dabei dein Stick-Input. Die meisten Rate-Typen bestehen aus 2-3 Variablen mit denen du das Aussehen der Kurve beeinflussen kannst.
Die Zahlen aus dem Screenshot oben sind nicht in Stein gemeißelt. Allerdings bevorzugen die meisten Racer langsamere Rates mit sehr geraden Kurven wie die oben gezeigt. Dies ermöglicht es, den Platz, den die Sticks auf deiner Funke dir bieten optimal zu nutzen, kleinste Korrekturbewegungen vorzunehmen und entsprechend präzise zu manövrieren.
Für Freestyle werden meistens Rates mit höheren Werten ("höhere Rates") geflogen. Dazu wird dann auch gerne noch der Exponent erhöht, damit sich die Drohne bei maximalem Stick-Input schnell dreht. Dies hilft beim Ausführen vieler Tricks.
Anm. DaDesasta: Du brauchst einfach mehr PrÄzIsIoN.
Der Rate Type beeinflusst, wie die Variablen die Kurve beeinflussen. Actual ist bei Racern sehr beliebt, da man leicht sehr gerade Linien für die Rates erreicht.
Das Rates Profile ist eigentlich egal, hier kannst du nur mehrere unterschiedliche Rates hinterlegen um schneller zwischen ihnen zu wechseln.
Field of View
Das FOV empfehle ich auf das Maximum einzustellen. Normalerweise sollte eine Anpassung über die Tasten einfg und entf möglich sein. Ein hohes Field of View hilft dir, Hindernisse in Kurven früher zu sehen und besser im Blick zu behalten.
neue Maps herunterladen
Gehe auf Track Editor und dort auf Download Track. Dort kannst du nach dem Namen eines Spielers, der die Map erstellt hat oder den Namen einer Map suchen.
Fehlerbilder
Du triffst ständig den oberen Rand eines Tores
A: Du brauchst mehr Winkel.
Du küsst ständig den Boden
A: Du brauchst weniger Winkel.
Videosystem
Für die Auswahl einer Videobrille muss man sich bewusst machen, welche Systeme es gibt.
Die Auswahl des Videosystems bestimmt die Auswahl der FPV-Brille und der Videosender. Gerade die Brille ist mit der größte Kostenfaktor beim Einstieg. Für diesen Abschnitt kannst du zwischen 110€ für einen ganz rudimentären und 800€ für einen Premium-Setup einplanen.
Je nach Videosystem erhöht sich auch der Anschaffungspreis jeder neuen Drohne, bei digitalen Systemen um bis zu 150-200€ im Vergleich zu Analog. Dazu später mehr.
Allgemein
FPV unterscheidet sich von klassischem Modellbau-Flug dadurch, dass du von deinem Fluggerät das Live-Videobild an einen Empfänger überträgst und somit eine Art Pilotenansicht hast. Die Wiedergabe kann dabei auf einem Monitor oder einer Videobrille erfolgen.
Eine Videobrille bietet dem Piloten mehr Immersion und ist im FPV deutlich weiter verbreitet als der Flug mittels Monitor. Wenn du das Fliegen via Monitor z.B. von DJI-Fotogondeln gewohnt bist, empfehle ich dir dennoch, zumindest mal eine Brille aufzusetzen und damit zu fliegen.
Wir konzentrieren uns im nachfolgenden auf Videobrillen. Dennoch kann ein Monitor irgendwann einmal für Zuschauer oder für Arbeiten auf der Werkbank eine sinnvolle Ergänzung darstellen.
In der Videobrille hast du normalerweise einen Empfänger, entweder fest verbaut oder als Modul. Zudem hast du in der Brille die Möglichkeit, das angezeigte Bild auf SD-Karte aufzunehmen. Stichwort DVR
(Digital Video Recorder). NUTZE ES! Die Bildqualität eignet sich eher nicht zum Angeben auf Youtube. Aber wenn du deine Drohne irgendwo auf weiter Flur verloren hast, wirst du die Möglichkeit zu schätzen wissen, dass du den Flug rekonstruieren kannst und weißt, wo das Gerät abgestürzt ist.
Frequenz und Kanal
Die Videosender der nachfolgenden Systeme arbeiten alle auf 5.8GHz. Auf diesem Frequenzband funkt auch haushaltsübliches WLAN. Wenn du in der Nähe eines WLAN-Access-Punkts fliegst kann es sein, dass dieser dein Videosignal stört.
Je nach Funksystem gibt es mehrere Kanäle (Channel). Sender und Empfänger müssen auf den gleichen Kanal eingestellt sein. Die Kanäle sind in Gruppen eingeteilt. Die Kanäle der gleichen Gruppe können üblicherweise parallel verwendet werden, ohne dass sich diese zu stark negativ beeinträchtigen.
Wenn du vermutest, dass dein Videosignal von WLAN gestört wird, kann es sich lohnen den Kanal zu wechseln.
"R" (Raceband) ist die beliebteste Kanal-Gruppe für den Flug mit mehreren anderen Piloten. Wenn du zusammen mit anderen Piloten fliegst, solltet ihr vorab ausmachen, wer welchen Kanal verwendet und das auch vor dem Abheben verifizieren.
Beim Anschalten des Videosenders kann dieser auch auf anderen als den ausgewählten Frequenzen senden. Vermeide es daher, deinen Videosender in unmittelbarer Nähe von anderen Piloten einzuschalten.
Nicht alle einstellbaren Frequenzen sind in Europa legal. Welche legal geflogen werden dürfen, kannst der Grafik oben entnehmen.
Sendeleistung
Die Sendeleistung wird üblicherweise in Milliwatt (mw) angegeben.
In Europa beträgt die maximal zulässige Sendeleistung 25mw. Es gibt auch Videosender, die ein vielfaches davon unterstützen, die meisten erhältlichen Sender unterstützen bis zu 200, 400, 600 oder 1000mw. Mehr Leistung heißt mehr Reichweite und besseres Bild auf größere Distanz. Um die Reichweite zu verdoppeln, musst du die Leistung vervierfachen.
Die Sendeleistung lässt sich herunter regeln, meistens erfolgt das über die Steuersoftware der Drohne.
Es obliegt dem Piloten, die gesetzlich vorgeschriebene Leistung einzuhalten.
Anm. rumpelst1lzk1n: Sind wir mal ehrlich: Die wenigsten halten sich daran, insbesondere dann, wenn sie alleine unterwegs sind.
Je höher die Sendeleistung, desto höher strahlst du auch in benachbarte Frequenzen. Bei FPV-Rennen wird daher üblicherweise 25mw vorgeschrieben, damit sich die Piloten nicht gegenseitig beeinträchtigen. Daran hält man sich auch!
Betreibe den Videosender NIEMALS ohne Antenne. Andernfalls kann die Energie aus dem Sender nicht in Funkwellen umgesetzt werden und der Sender stirbt den Hitzetod. Bleibende Schäden an der Hardware bis hin zum vollständigen Defekt nicht ausgeschlossen.
Antennen
Eine gute Antenne kann mehr zu einem stabilen Bild beitragen, als einfach die Leistung des Senders zu erhöhen.
Für den Einstieg sind auf Brille und Drohne ungerichtete Antennen vom Typ "Lollipop", "Stubby" oder "Pagoda" zu bevorzugen.
Wenn du an deiner Brille mehrere Inputs für Antennen hast und dein Videosystem z.B. Diversity unterstützt, kann eine Kombination aus gerichteter und ungerichteter Antenne Sinn machen. Dabei ist die Annahme, dass du meistens in dem Bereich vor dir fliegst. Auf diesen Bereich richtest du dann die gerichtete Antenne aus und sorgst damit für besseren Empfang.
Anm. rumpelst1lzk1n: Auf Seite des Videoempfängers lohnt es sich in gute Antennen zu investieren. Diese halten meistens ewig. Auf einem Kopter verwandeln sich die Antennen über kurz oder lang in Babyrasseln. Heißt, die eigentlichen Antennenelement in der Plastikkapsel brechen und die Antenne ist futsch. Wenn Geld keine Rolex spielt, kannst du dir natürlich auch für den Kopter die teuren Antennen holen. Ansonsten empfehle ich dafür eher was aus dem preislichen Mittelfeld. z.B. von Foxeer. Dann tut es nicht ganz so weh, wenn man die Antenne doch mal entsorgen muss.
Polarisation
Die Polarisation sagt etwas darüber aus, wie sich die Funkwellen aus der Antenne heraus ausbreiten bzw. auf den Empfang welcher Ausbreitungsform eine Antenne ausgelegt ist.
Dabei sind im FPV 3 unterschiedliche Polarisation üblich:
- Linear (oft auch als "Dipol" bezeichnet)
- RHCP (right hand circular polarized)
- LHCP (left hand circular polarized)
Wenn du auf einer Seite (z.B. des Senders) einen Dipol verwendest, ist es relativ egal, was du auf der anderen Seite (z.B. des Empfängers) hast. Linear und wahlweise LHCP oder RHCP kann man relativ gut mischen.
Verwendest du auf beiden Seiten Antennen mir zirkularer Polarisation, so solltest du aufpassen, dass dies sowohl auf Sende- wie auch auf Empfangsseite der Fall ist. Also entweder nur RHCP
oder nur LHCP
.
Ungerichtet / Omnidirektional
Ungerichtete Antennen senden und empfangen (vereinfacht gesagt) in jede Richtung gleichmäßig.
Auf deinem Kopter willst eigentlich immer eine omnidirektionale Antenne, da du dich mit dem Teil meistens rundherum im Kreis drehst.
Bei sehr kleinen und leichten Drohnen (TinyWhoops, siehe unten) kann aus Gewichtsgründen auch eine lineare Antenne Sinn machen.
linear | lollipop | stubby | pagoda |
---|---|---|---|
Gerichtet
Gerichtete Antennen erkaufen sich einen besseren Empfang (höheren Gain) dadurch, dass sie sich auf einen bestimmten Empfangsbereich relativ zur Antenne beschränken. In diesem Bereich ist der Empfang besser als bei einer ungerichteten Antenne. In allen anderen Bereichen ist der Empfang dafür schlechter.
Die gängigste Bauform ist eine sog. Patch-Antenne. Dabei handelt es sich meistens nur um eine Platine, welche die Antenne bildet und einen Anschluss für deine Brille.
Helical findet sich auch vereinzelt als Bauform, wird aber eher für Flüge über längere Distanzen über mehrere Kilometer Entfernung verwendet.
Patch | Helical |
---|---|
SMA & RP-SMA
Ein gängiger Anschluss für Antennen ist SMA. Dabei gibt es SMA und RP-SMA. Beide unterscheiden sich dadurch, ob der Stift an der Schraube oder an der Mutter sitzt.
Typ | Schraube | Mutter |
---|---|---|
SMA | ||
RP-SMA |
OSD / On-Screen-Display
Oder auch: Alle Infos, die du über dein Fluggerät haben solltest. Das OSD zeigt dir diverse Daten aus deiner Flugsteuerung im Video deiner Brille an.
Häufig genutzte Werte sind z.B:
- Akku-Kapazität/-Spannung
- Empfangsqualität der Steuerungssignale
- Warnmeldungen (wann sollte ich landen, warum will mein Gerät nicht abheben, ...)
- GPS-Position
- Flugmodus
Vieles, was du anzeigen kannst, hängt davon ab, was deine Drohne verbaut hat und wie sie eingestellt ist.
Beispiele:
- Ohne GPS macht es keinen Sinn, sich die GPS Informationen anzeigen zu lassen.
- Ist die Strom-Messung am Flight-Controller falsch kalibriert, können dir die zugehörigen OSD-Elemente nicht automagisch richtige Werte liefern.
- Ist die minimale Zell-Spannung falsch eingestellt, werden dir Warnmeldungen über einen leeren Akku zu früh oder (schlimmer) zu spät ausgegeben.
Näheres dazu findest du normalerweise in der Anleitung deiner Software für die Flugsteuerung.
Die unterschiedlichen Videosysteme haben unterschiedliche Wege, wie sie dir Systeminformationen über dein Fluggerät anzeigen. Analog brennt das statisch ins Bild mit ein, bei digitalen Systemen wird das meistens über einen separaten Kanal übertragen und im Empfänger über das Bild gelegt. Das bringt den Vorteil mit sich, dass du bei manchen Systemen entscheiden kannst, ob du diese Informationen mit im DVR speichern willst oder eben nicht.
Anm. rumpelst1lzk1n: Dieser Abschnitt ist einer besonderen Person gewidmet.
Analog
Bis etwa Mitte 2019 die einzige Möglichkeit für FPV. Es gibt dutzende verschiedene Kameras, Videosender und Brillen von mehreren Herstellern. Alles untereinander kompatibel.
Die mit großem Abstand günstigste Möglichkeit, in FPV einzusteigen. Wenn dein Budget auf die oben erwähnten 500€ beschränkt ist, ist das hier deine Kategorie.
Anm. rumpelst1lzk1n: Auch, wenn du mit dem Fliegen anfangen willst aber auf die Veröffentlichung/Verfügbarkeit eines bestimmten (digitalen) Videosystems wartest, kannst du mit einem analogen Budget-Setup einsteigen, ohne allzu viel Geld zu verbrennen.
Brille 80€, Videosender 10€, Kamera 15€ wäre so ein Minimal-Setup.
Neben dem Geld ist auch noch das Gewicht ein Argument für einen Analog-Setup. Die leichtesten anlogen Videosender wiegen circa 1 Gramm.
Videosender
Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Videosendern von unterschiedlichen Herstellern.
Üblich sind zwischen 200mw und 600mw maximaler Sendeleistung. Es gibt noch deutlich stärkere Sender bis hoch zu 2000mw, diese sind aber erst für wirklich große Distanzen relevant.
Der Vorteil bei analogen Systemen ist, dass analoge Videosender deutlich kleiner und leichter gebaut werden können als digitale.
Oft sind analoge Videosender nur Daumennagel-groß.
Zudem können analoge Videosender unterschiedlicher Hersteller leicht gegeneinander austauschen kannst.
Besonders hervorzuheben sind die Videosender der Unify-Reihe von TBS und die ImmersionRC Tramp. Sie gelten mit als die Besten. Auf Rennen sind oft nur diese Analog-VTX zugelassen.
Für den Anfang tut es eigentlich jeder analoge VTX, aber spätestens wenn du mit anderen fliegst, willst du einen halbwegs guten. Manche No-Name-VTX haben ein sehr "unsauberes" Signal und streuen auch über den eigentlich eingestellten Kanal hinaus in andere Frequenzen. Dies kann dazu führen, dass dein Videosender die Signale anderer Piloten stört.
Wenn das Budget wirklich knapp ist und du den billigsten VTX willst, achte zumindest darauf, dass dieser mit OpenVTX als Firmware beworben wird.
Brille
Bei den Analog-Brillen gibt es die größte Varianz in Sachen Preis. Es gibt Brillen für ~40€ und für 600€.
Man unterscheidet bei den Brillen zwischen Box- und Binocular-Style.
Box | Binocular |
---|---|
Box-Style
Box-Style ist einfach nur eine Box, die vor dem Gesicht hängt. Je nach Bauform mehr oder weniger unförmig. Die Box, ein Display und ggf. noch eine Linse.
Vorteile:
- günstiger
- leichter mit Brille nutzbar
In dieser Kategorie bekommst du ab ca ~100€ eine halbwegs taugliche Einsteigerbrille.
Binocular-Style
Beim Binocular-Style hast du ein Display pro Auge. Brillen in dieser Bauform sind deutlich kompakter aber auch deutlich teurer.
Eine Brille für die Sehstärke passt da eher selten drunter. Dafür kannst du oft den Augenabstand und die Dioptrien in der Optik der Brille direkt einstellen.
Vorteile:
- kleiner/leichter
- Optik pro Auge anpassbar
In dieser Kategorie bekommst du ab ca ~350€ eine halbwegs taugliche Brille. Lass dich nicht täuschen, es gibt günstigere Brillen im Binocular-Style. Die sind Müll.
Empfehlungen
Schau dich auf dem Gebrauchtmarkt um. Viele der unten genannten Modelle kriegst du dort recht günstig.
Wenn du mehr als 200€ für die Brille ausgibst, sollte diese über einen HDMI-Eingang verfügen um zukunftssicher für HD-Systeme zu sein (siehe unten).
Eachine EV800D
Empfehlung des Hauses als absolute Einsteiger-Brille, für die es sich lohnt, Geld auszugeben.
- ca. 100€
- DVR
- eingebautes Receiver-Modul
- Antennen-Diversity (was in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich ist)
- wird mit einer Patch-Antenne und einer omnidirektionalen Antenne geliefert
Skyzone Cobra X (v2)
- ca. 250€
- gutes DVR, 60FPS (ab V2, V1 hat nur 30FPS DVR)
- Auflösung 720p
- gutes eingebautes Receiver-Modul
- HDMI-in
Es gibt noch günstigere Versionen dieser Brille unter der Marke Eachine. Diese haben Displays mit deutlich geringerer Auflösung.
Skyzone Sky04X (Pro)
- ca. 600€
- gutes DVR, 60FPS (ab V2, V1 hat nur 30FPS DVR)
- Auflösung 720p (bis v2) bzw 1080p (Pro)
- gutes mitgeliefertes Receiver-Modul
- HDMI-in 60FPS (bis v2) bzw. 100FPS (Pro)
- OLED-Display (knackscharfe Farben)
Bitte beachte, dass die volle Auflösung nur wirklich über den HDMI-Input genutzt werden. Die Auflösung des Analog-Signals liegt etwa 480p.
HDZero Goggles
- ca. 700€
- DVR
- Auflösung 1080p
- KEIN mitgelieferter Analog-Empfänger, Analog-Adapter wird zusätzlich benötigt
- HDMI-in / -out
- OLED-Display (knackscharfe Farben)
- HDZero eingebaut
Eigentlich ist die Brille dazu gedacht, sie mit dem HDZero Digital-System zu verwenden. Dafür ist auch ein entsprechender Empfänger verbaut. Allerdings gibt es auch einen Adapter, mit dem man klassische Analog-Module verwenden kann. Bitte beachte, dass der Adapter etwa 60€ kostet. Das Analog-Modul schlägt dann auch nochmal mit 40-140€ zu Buche.
Gibt es leider nur im HDZero-Shop und der liefert nur aus China. Zudem ist die Brille aktuell ausverkauft, mit der nächsten Lieferung ist frühestens im März 2023 zu rechnen.
Anm. rumpelst1lzk1n: Die Eier-legende Wollmilchsau. Damit bist du für alles bis auf DJI gerüstet. Wenn du das Geld übrig hast, ist das die wohl mit Abstand beste Brille 2023.
Fatshark
Früher DER Hersteller für FPV-Brillen.
Gibt es auf auf eBay-Kleinanzeigen gebraucht. Entweder Attitude V6, HDO oder HDO2. Alles darunter ist mehr oder weniger Grütze.
Anm. rumpelst1lzk1n: Neu würde ich mir von Fatshark nichts mehr kaufen.
Empfänger (Analog)
Manche Brillen kommen ohne Empfänger. Hier musst du diesen über einen Modulschacht nachrüsten.
Falls du dich für so eine Brille entschieden hast, hier eine Liste populärer Empfänger:
- TBS Fusion (siehe Artikel zu TBS Crossfire/TBS Tracer)
- ImmersionRC Rapidfire
- Foxeer Wildfire
- FuriousFPV Achilles
- Eachine Pro58 (Budget-Lösung)
Ein Empfänger sollte ähnlich wie eine Brille mit eingebautem Modul mindestens über 2 Antennen verfügen. Damit kann sich der Empfänger das beste Signal heraus picken (Diversity
). Fortgeschrittene Module wie TBS Fusion oder Rapidfire können das Signal beider Antennen kombinieren und ein optimales Bildsignal herausrechnen.
DJI
DJI ist das Apple unter den FPV-Systemen. Funktioniert super, ist aber ein goldener Käfig.
Anm. remove_me: Das Bild ist dafür auch circa 10x geiler als Analog und kommt so in etwa bei 720p raus.
Die Hardware gibt es nur von DJI, lediglich bei den Kameras lassen sie 1-2 andere Hersteller mit ins Boot.
Das System ist unter den digitalen FPV-Systemen das mit dem höchsten Reifegrad. Wenn du kein Problem mit einem goldenen Käfig ala Apple hast fliegen willst, gibt es keinen Grund, nicht auf das DJI-System zu setzen. Auch im Bereich der professionellen Filmaufnahmen wirst du um DJI nicht herum kommen, weil der Name einfach so bekannt ist, dass er Türen öffnet.
Thema FPV-Rennen: Aufgrund der technischen Funktionsweise des DJI-Systems ist dieses bei den großen Rennveranstaltungen eher selten erlaubt. Viele Piloten, die hauptsächlich DJI fliegen, greifen hier auf einen Analog-Adapter zurück. Zumindest bei den älteren Modellen der DJI-Brille (siehe unten).
Brillen
Bei den Brillen ist das Namensschema von DJI vogelwild.
Es gibt 5 Brillen:
- DJI FPV Goggles v1
- DJI FPV Goggles v2
- DJI Goggles 2
- DJI Goggles 2 Integra
- DJI Goggles 3
Die Integra unterscheidet sich von den normalen Goggles 2 durch ein eingebautes GPS und einen eingebauten Akku. Das eingebaute GPS ist für RemoteID, ein vorgeschriebenes Verfahren für den US-amerikanischen Markt.
Die Goggles 3 sind aktuell nur im Set mit der Avata 2 erhältlich. Zur Kompatibilität mit älteren DJI-FPV-Brillen ist bisher nichts bekannt.
Von den DJI FPV Goggles v1 rate ich ab. Diese ist NICHT mit der neuen 03 AirUnit von DJI kompatibel! Dazu später mehr.
Modell | |
---|---|
DJI FPV Goggles (V1 & V2) | |
DJI Goggles 2 | |
DJI Goggles 2 Integra | |
DJI Goggles 3 |
Das DVR der Brillen kann man auch schon ganz gut zum Herumzeigen verwenden.
Für die FPV Goggles (nicht für die Googles 2) gibt es auch Adapter, um ein analoges Receiver-Modul (siehe oben) mit der Brille zu verwenden, wenn du neben Digital auch noch Analog fliegen möchtest.
Das bietet sich z.B. für sehr kleine Kopter an, da die Videosender von DJI mit 25+X Gramm zu schwer für diese sind. Hier ist Analog immer noch die Lösung mit dem geringsten Gewicht.
Preislich betrachtet ist eine gebrauchte DJI V2-Brille (um 325€ je nach Zustand und Zubehör, Stand August 2024) vermutlich der günstigste Weg zu digitalem FPV.
DJI macht DJI-Sachen und ihre Produkte sind nicht immer untereinander voll kompatibel. Die DJI Goggles 3 sind aktuell (Stand Mitte 2024) NUR mit der Avata 2 und der O3 Unit (siehe unten) kompatibel.
Eine volle Kompatibilitätsliste findet ihr hier.
Videosender
V1
Als Videosender gibt es die AirUnit und die Vista Unit. Die AirUnit ist größer und schwerer, hat aber einen SD-Kartenslot, auf dem das Videomaterial zusätzlich zum DVR in der Brille aufgezeichnet werden kann. Leider funktioniert die Videoaufzeichnung auf der AirUnit so unzuverlässig, dass man es auch sein lassen kann.
Die AirUnit Lite (auch vertrieben als Caddx Vista oder Runcam Link, alles das gleiche, mutmaßlich hergestellt von DJI) ist zu bevorzugen und passt auch leichter in die meisten Frames.
AirUnit | AirUnit Lite / Caddx Vista / Runcam Link |
---|---|
Der Videosender kann auch gleichzeitig als Funkempfänger für eine DJI-Funkfernsteuerung benutzt werden. Kann man machen, aber eigentlich willst du eine echte Funkfernsteuerung, siehe oben.
DJI hat ein Firmware-Upgrade veröffentlicht, mit dem die Videosender der ersten Generation mit den Goggles 2 kompatibel ist.
V1 Kameras
Bei den verfügbaren Kameras für die V1-Videosender gibt es vorrangig die Auswahl zwischen Kameras mit 60FPS und Kameras mit 120FPS. Du willst eine Kamera mit 120FPS.
- DJI Air Unit Cam
- Caddx Vista Unit Cam
- Caddx Nebula Pro (nano)
Die Runcam Wasp und Falcon sind auch noch OK, allerdings können diese nur 4:3, kein 16:9.
Alle andern Kameras sind irrelevant. Bestenfalls zählt die Caddx Polar noch als Notnagel.
V2
Ende 2022 hat DJI sein neues O3-System veröffentlicht.
Diese ist mit den DJI FPV Goggles v2 sowie den DJI Goggles 2 kompatibel. Mit den DJI FPV Goggles V1 ist dieser Videosender nicht kompatibel und wird das mutmaßlich auch niemals werden.
Es gibt nur eine Kamera zur Auswahl. Diese wird aufgrund einiger Eigenschaften wie z.B. einem geringeren Dynamikumfang im Vergleich zu den guten Kameras des V1-Systems kritisiert.
Die AirUnit hat Onboard-Recording auf einen internen Speicher. Dieser kann mit einer SD-Karte erweitert werden. Zudem unterstützt das Onboard-Recording Bildstabilisierung. Allerdings brauchen die Kameras, welche die Gyro-Daten erzeugen eine gesonderte Dämpfung (meistens über TPU-Druckteile realisiert).
Anm. rumpelst1lzk1n: Ich fasse mal zusammen: überteuerte Kackscheiße, Funkqualität ist über jeden Zweifel erhaben, Bildqualität ist ausreichend für Youtube-Piloten. Freestyler fliegen das alte DJI-System, Racer lächeln dank HDZero sowieso nur müde bei Latenzen über 15ms. Wer ernst genommen werden will fliegt mit GoPro, der Rest schnüffelt Copium. Und irgendwo gibt es da auch noch Walksnail. Die kommen zwar bei der Bildquali nicht an DJI ran, aber immerhin ist die Kamera kein Wackelkandidat und die Gyrodaten brauchen kein extra Kissen.
WTFOS
Es gibt ein OpenSource-Hacker-Projekt um das V1-FPV-System von DJI namens WTFOS. Das System erlaubt die Erweiterung des DJI Systems um einige von der Community nachgefragte Features, die DJI nicht liefern wollte. Allerdings blockt DJI in neueren Versionen die initiale Installation des Hacks.
Wenn du eine Version auf der Brille haben solltest, mit der WTF.OS geblockt ist, kannst du mit dem Projekt fpv-wtf/butter eine Firmware flashen, mit der die Installation des Hacks wieder möglich sein sollte.
fertige Drohnen
Neben den klassischen Kamera-Drohnen (Mavic und Co) vertreibt DJI zudem zwei fertige Drohnen mit FPV-Unterstützung.
FPV-Drohne
Die große DJI-FPV-Drohne ist eine glorifizierte Mavic-Drohne, die man besser nicht crasht. Wo du klassische FPV-Drohne gegen Bäume donnern und (falls überhaupt mal etwas kaputt geht) selbst reparieren kannst, ist die DJI-FPV-Drohne ein Plastikbomber, den du für teuer Geld zu DJI in die Reparatur schicken musst.
Anm. remove_me: Scheiß auf die!
Avata (2)
Die Avata ist ein CineWhoop und hat als solcher mit Propellerschutz auch eher eine Existenzberechtigung für das klassische DJI-Publikum.
Modell | |
---|---|
DJI Avata | |
DJI Avata 2 |
Als Einstieg in die Welt des FPV ist die Avata nur bedingt geeignet. Es gibt viele Ersatzteile von DJI sodass man einige Sachen selbst reparieren kann. Beim Set der Drohne ist allerdings ein Motion-Controller dabei, sodass das Set eher einem Erlebnis ala "Fotodrohne mit Augmented Reality" gleicht.
Ein "echtes" FPV-Feeling ist mit dem "DJI Remote Controller 2" möglich. Diese Funkfernsteuerung funktioniert neben der Avata auch mit der DJI FPV Drohne und kann auch bei "echten" FPV-Drohnen, welche die O3 AirUnit verbaut haben verwendet werden.
DJI Funkfernsteuerung
Das DJI-Videosystem hat auch ein System zur Funkfernsteuerung mit integriert.
Funkfernsteuerung hatten wir zwar schon (siehe oben), aber da das DJI-System nur in Kombination mit dem Videosystem funktioniert, ist das hier besser aufgehoben.
Es gibt 2 Funken, eine für das V1 Videosystem, eine für das V2 Videosystem.
V1 | V2 |
---|---|
Vorteil: Man braucht keinen zusätzlichen Receiver auf dem Kopter und der Link selbst ist performant genug. Nachteil: Man ist an das Videosystem gebunden und hat nur diese beiden Funken zur Auswahl.
HDZero (früher SharkByte)
HDZero (aka SharkByte) ist ein weiteres digitales FPV-System. Es erfreut sich aufgrund seiner technischen Eigenschaften bei den FPV-Racern stetig wachsender Beliebtheit. Bei anderen FPV-Kategorien, insbesondere Freestyle hat es jedoch einen schweren Stand gegenüber DJI (und neuerdings Walksnail).
Bei der Bildqualität sind sowohl DJI wie auch Walksnail die klar überlegenen Systeme.
Anm. vtx-slayer: HDZero ist eher so Analog Plus.
Für die Nutzung von HDZero gibt es normal folgende Gründe:
- Du bist Racer und ...
- ... hast das Geld für die HDZero-Brille.
- ... willst besseres Bild als Analog.
- Das DJI-System wiegt dir zu viel.
- Die variable Latenz anderer digitaler Systeme (DJI, Walksnail) stört dich.
- Du hast bereits eine gute Analog-Brille (mit HDMI-Eingang) und möchtest diese weiter verwenden.
Es wird langsam von Drittherstellern adaptiert, die eigene Kameras und Video-Sender herausbringen. Im Gegensatz zu DJI will die Firma hinter HDZero die Technologie auch anderen Herstellern zugänglich machen, sodass diese eigene, untereinander kompatible Produkte auf den Markt bringen können. Ähnlich, wie es jetzt auch schon bei Analog der Fall ist.
Videosender
Aktuell gibt es 5 relevante Videosender. Die Hardware ist im Laufe der Zeit immer ausgereifter und kompakter geworden. Bei manchen Serien wird explizit die Version erwähnt, da es sich eher um eine Evolution handelt.
Race
Die Race-Serie ist wie der Name schon sagt vornehmlich für Race-Kopter gedacht. Dazu ist das bisher der Foxeer-Race-VTX bisher der einzige VTX für HDZero von einem Dritthersteller.
Die Sendeleistung bei diesen VTXen liegt bei 200mW. Mehr braucht es beim Racing nicht.
V3 | Foxeer |
---|---|
Bitte beachte, dass der v3 Race VTX maximal 12V (3S) Spannung ab kann. Frühere Versionen sowie der Foxeer können bis 25V ab und können daher direkt mit der Akkuspannung eines 6S Kopters gespeist werden.
Whoop
Die Whoop-Serie ist für Tinywhoops gedacht, daher wurde besonders aufs Gewicht geachtet. Die Serie ist im Whoop-Standard-Format mit Montagen im Format 25x25 und hat bis zu 200mW Sendeleistung.
Freestyle
Die Freestyle-Serie hat einen markanten Kühlkörper um die 1000mW Sendeleistung zu kompensieren. Er ist für den Flug mit Freestyle-Kopter gedacht. Üblicherweise hat man dort leichter Hindernisse zwischen dem Piloten und dem Kopter, welche den Empfang beeinträchtigen. Mehr Sendeleistung hilft, das zu kompensieren.
Bitte beachte, dass in Deutschland maximal 25 Milliwatt legal sind.
Beim V2 hat sich der Hersteller am Format der DJI Vista Unit (siehe oben) orientiert. Viele Hersteller von FPV-Frames orientieren sich an deren Abmessungen. Der V1 VTX war hier etwas problematischer und der Einbau in Frames war entsprechend oft mit Kompromissen behaftet.
V1 | V2 |
---|---|
Empfänger
Für HDZero gibt es inzwischen einige unterschiedliche Empfänger.
Modul
Das Modul kostet etwa 250€ und setzt eine vorhandene FPV-Brille mit HDMI-Eingang voraus.
Brillen
Daneben gibt es 2 Brillen, eine im Binocular-Design und eine im Box-Design.
HDZero Brille | EMAX Transporter II HD |
---|---|
Beide sind nur vereinzelt bei europäischen Shops verfügbar. Ansonsten sind die Websites der jeweiligen Hersteller eine gute Anlaufstelle dafür.
Kostenpunkt für die HDzero Brille sind bei europäischen Shops etwa 700€, bei der EMAX-Brille etwa 290€. Bei den Shops der Hersteller kann man teilweise günstiger weg kommen, je nach Kurs Dollar/Euro.
Kameras
Bei den Kameras gibt es aktuell 4 relevante Modelle in Standardbreiten 19mm (Micro) und 14mm (Nano)
19x19mm | 14x16mm |
---|---|
Micro und Nano V2 können bis 1080p bei 30fps und 720p bei 60fps aufnehmen und sind das, was man als "guter Standard" bezeichnen kann.
Die Nano 90FPS kann 720p bei 60fps und 540p bei 90fps aufnehmen. Die 90FPS sind allerdings ausschließlich mit der HDZero Brille als Empfänger verwendbar. Dafür bietet die Kombination aus HDZero Brille und 90FPS-Kamera eine geringere Latenz als selbst Analog.
Die Nano Lite kann 720p bei 60fps aufnehmen. Sie ist die leichteste der Kameras und für TinyWhoops gedacht.
Darüber hinaus gibt es noch andere / ältere (lies: schlechtere) Kameras für das HDZero-System.
Alte Hardware
Neben den oben erwähnten Empfängern und Sendern gibt es noch ältere Hardware. Diese wurde teilweise unter dem Label von Fatshark vermarktet, teilweise handelt es sich auch um ältere Iterationen der oben genannten Produkte. Diese Hardware wird nicht mehr weiter produziert.
Zu der betreffenden Hardware zählen Videosender wie:
- Race VTX v1
- Race VTX v2
- Whoop TX5S.1
Daneben gibt es noch Legacy-Empfangs-Hardware. Eine Brille mit eingebautem HDZero-Modul und ein separates Modul. Das Modul wurde nahtlos durch den oben bereits genannten Empfänger ersetzt. Für die Brille gibt es bisher noch keine Alternative.
Fatshark Scout HD | SharkByte Empfänger |
---|---|
Caddx / Walksnail
Seit Mitte 2022 ist ein neues System von Caddx erhältlich.
Das System verhält sich ähnlich wie DJI, ist aber nicht damit kompatibel.
Sender
Die Hardware-Auswahl ist bei den Video-Sendern sehr überschaubar, es gibt:
- einen VTX für größere Fluggeräte mit mehr Gewicht und bis zu 1200mw Sendeleistung
- einen VTX für leichte Fluggeräte mit bis zu 400mw Sendeleistung
Beide Sender haben den gleichen Formfaktor und einen Lochabstand von 25,6x25,6mm. Sie unterscheiden sich dadurch, wie viel Eingangsspannung sie vertragen sowie durch die Kühlkörper und die damit verbundene Sendeleistung.
Die zweite Version des Full-Size VTX hat im Kühlkörper zudem Bohrungen im Lochabstand 20x20mm im Kühlkörper.
Generation | Full-Size (2-6S) | Whoop (1S) |
---|---|---|
1 | ||
2 | ||
2.5 | ||
3.0 |
Die Versionen des Full-Size VTX unterscheiden sich vornehmlich dadurch, dass die neue Version Befestigungslöcher im Lochabstand 20x20 (M2 Gewinde) bietet. Zudem ist die neue Version nun mit 8 oder 32 GB Speicher onboard erhältlich um 1080p@60FPS onboard Video aufzunehmen.
Der als Version 3.0 betitelte VTX unterstützt 4k@60FPS Aufzeichnungen onboard auf integrierten Speicher sowie eine Mikro-SD-Karte. Dieser VTX ist nochmal deutlich größer (ungefähre Abmessungen der DJI O3 Unit).
Kamera
Hinsichtlich Kameras gibt es 6 Modelle in 2-3 Generationen
Generation | Formfaktor 19x19mm | Formfaktor 14x14mm |
---|---|---|
1 | ||
1.5 | ||
2 | ||
2 | ||
2.5 |
Bei den Cams der Generation 2 ist bei der "Pro"-Cam ist besonders die gute Performance bei Nacht hervorzuheben.
Die Cam die ich als Generation 2.5 einordnen würde hat eine ähnlich gute Performance bei Nacht wie die "Pro"-Cam aus Generation 2. Zudem unterstützt sie Aufnahmen mit bis zu 4K@60FPS onboard mit den neueren VTX.
Empfänger
Zur Auswahl stehen:
- zwei Brillen im Binocular-Style, v1 und v2. Die v1 gibt es zudem in schwarz und weiß.
- eine Brille im Box-Style
- einen reinen Empfänger, der das Video über HDMI ausgibt (z.B. für Brillen mit HDMI Eingang).
Binocular Style
Caddx / Walksnail | Fatshark | |
---|---|---|
v2 | ||
v1 |
Anmerkungen zu v2:
Die v2-Brille von Caddx hat einen HDMI- und einen Analog-Eingang. Sie unterstützt damit sowohl HDZero als auch Analog via Modul.
Anm. rumpelst1lzk1n: Meiner Meinung nach in jedem Fall der v1-Brille vorzuziehen.
Anmerkungen zu v1:
Die v1-Brillen von Caddx und Fatshark unterscheiden sich nur durch die Farbe der Hülle. Nimm die, die dir besser gefällt oder die du günstiger bekommst.
Die v1-Brillen haben keinerlei Möglichkeit, andere Videosystem daran anzuschließen.
Anm. rumpelst1lzk1n: Ich bin da lieber flexibel. Meine persönliche Empfehlung wäre, sich eine gute Brille mit HDMI-Eingang und den Empfänger zu holen.
Beide Binocular-Brillen vertragen entgegen früherer Annahmen nur 5S. Schließe sie nicht direkt an den üblichen 6S Akku an!!!
Box Style
Receiver
Eine günstige Möglichkeit, in das System hinein zu schnuppern, wenn du bereits eine Brille hast, die über einen HDMI-Eingang verfügt. Anzumerken ist, dass der schnelle Modus mit 100Hz nur mit einigen wenigen Brillen funktioniert. Konkret ist mir nur die HDZero-Brille und die Skyzone Sky04X Pro bekannt.
Trivia
Initial wollte Fatshark als Hersteller des Systems auftreten und hat viel Geheimniskrämerei darum betreiben, wer hinter dem System steht. Darum gab es eine größere Kontroverse.
Anm. Drew "Le Drib" Camden: You don't get to know.
Inzwischen hat Caddx die Scharade aber fallen gelassen und sich dazu bekannt, dass es unter dem Deckmantel "Walksnail" das System entwickelt hat.
unter ferner liefen
Die nachfolgenden Systeme sind entweder noch nicht über eine Ankündigung hinaus gekommen oder passen nicht ins Anforderungsprofil von FPV.
Orqa HD
Orqa hat auf der CES 2022 ein eigenes HD-Videosystem vorgestellt. Viel ist darüber noch nicht bekannt.
Der Videoempfänger soll wohl ein Modul ähnlich dem von HDZero werden. An FPV-Brillen kann dieser dann entweder mit HDMI oder einer proprietären Schnittstelle angeschlossen werden.
Seit der CES hat man bis zum aktuellen Zeitpunkt (Mitte 2023) nichts mehr davon gehört.
Anm. rumpelst1lzk1n: Ich glaub ja aktuell (Anfang 2023) nicht, dass da noch was bei raus kommt. Zumindest fürs FPV-Hobby. Orqa wurde wohl von Caddx/Walksnail ziemlich kalt erwischt, was deren HD-System angeht.
OpenHD
OpenHD ist ein OpenSource-Projekt, in dem handelsübliche WLAN-Hardware zur Bildübertragung genutzt wird. Als Kameras werden häufig Kombinationen aus Raspberry Pi und den dafür erhältlichen Kameras genutzt.
Das Projekt wird aktiv weiter entwickelt. Für den FPV-Flug mit Koptern ist diese Art der Videoübertragung leider (noch) nicht zu gebrauchen, da die Latenz mit etwas um die 100ms deutlich zu hoch ist.
Für andere Einsatzzwecke, bei denen es weniger auf die Latenz ankommt, ist der Einsatz durchaus vorstellbar. Beispiele hierfür wären Foto-Gondeln oder Wings.
OpenIPC
OpenIPC ist ähnlich wie OpenHD ein OpenSource-Projekt. Statt dem Raspberry Pi-Setup kommen IP-Kameras zum Einsatz, wie sie z.B. auch in Überwachungskameras verwendet werden.
Das Projekt ist aus OpenHD hervor gegangen und wird aktiv weiter entwickelt. Die Entwickler konnten die Latenz im Vergleich zu OpenHD auf etwa 50ms halbieren. Allerdings ist das immer noch im hohen bis sehr hohen Bereich angesiedelt im Vergleich zu anderen digitalen Video-Übertragungs-Systemen.
Flugstile
Bevor es um die tatsächliche Drohne geht, solltest du dir bewusst machen, was du damit überhaupt machen willst.
Am ehesten lassen sich die unterschiedlichen Anwendungsbereiche als Flugstil beschreiben. Diese lassen sich zudem weiter untereteilen in reines Freizeitvergnügen und in wettbewerbsorientiertes Rennen.
Während du dem reinen Freizeitvergnügen auch durchaus alleine nachkommen kannst, benötigt es fürs Racing eine gewisse Organisation. Du brauchst schließlich jemanden, gegen den du ein Rennen bestreiten kannst. Viele, die FPV-Racing betreiben, fliegen nebenher auch noch "normal" als Freizeitvergnügen.
Freizeitvergnügen
Die meisten FPV-Piloten fliegen nur zum Freizeitvergnügen. Der Vorteil ist, dass du das Hobby auf diese Weise relativ unabhängig von anderen ausüben kannst. Pack deinen Rucksack, such dir einen Spot, bei dem dich niemand stört und bei dem du niemanden störst (!) und ab gehts.
Cinematic
Als Cinematic bezeichnet man allgemein einen entspannten Flugstil ohne große akrobatische Einlagen. Epische Flüge über Berge, Verfolgungsjagden von Autos, irgendwas als Promo-Shot in Szene setzen.
Üblicherweise sind entsprechende Videos auf Youtube die Einstiegsdroge ins FPV-Hobby.
Anm. rumpelst1lzk1n: Cinematic als reines Freizeitvergnügen abzustempeln wird dem nur bedingt gerecht. FPV kommt inzwischen auch bei professionellen Veranstaltungen bis hin zu Blockbuster-Kinofilmen zum Einsatz um Videoaufnahmen zu erstellen. Wichtig dabei ist, dass der für unser Hobby "aufregende" Teil dabei aber nur Mittel zum Zweck ist. Es interessiert deinen Auftraggeber null, wie toll du fliegst. Nur die Aufnahmen zählen am Ende.
Freestyle
Fliegen um des Fliegens Willen. Du fliegst irgendwelche akrobatischen Kunststückchen, Loopings, durch Lost Places (Bandos).
Egal ob du entspannt durch die Gegend fliegst, hektisch Saltos und Rollen aneinander gereiht werden oder du mit einem Affenzahn einen Looping durch eine enge Lücke fliegst.
Es gibt mehrere Stilrichtungen des Freestyles.
Stilrichtung | Merkmale |
---|---|
FlippyFloppy | Schnelle Richtungswechsel, viele Rollen und Überschläge |
Flow | Sehr gleichmäßiger Flugstil, Tendenz zum Cinematic |
Juicy | Sehr gleichmäßiger Flugstil mit kurzen, scharfen Manövern, die sanft ausklingen |
Sbang | Scharfe Manöver, die häufig dazu führen, dass die zweite Hälfte des Tricks aussieht, als hätte man die erste Hälfte rückwärts abgespielt |
Longrange
Fliegen um des Fliegens Willen Teil 2. Du willst weg. Weit weg. Kilometer weit weg. Und dabei noch ein ein- bis zweitausend Höhenmeter überwinden.
Das ist Longrange.
Wenn eine gute Kamera an Bord ist, entstehen dabei oft beeindruckende Landschaftsaufnahmen.
Racing
Mit FPV-Drohnen werden Rennen ausgetragen. Mehrere Piloten fliegen gegeneinander um die Wette durch Hindernisparcours. Dieser besteht oft aus Slaloms und Toren, die es in einer bestimmten Abfolge zu durchfliegen gilt. Da sich die Drohne aber im dreidimensionalen Raum bewegen kann, findest du hier auch Hindernisse, die bei Rennen mit erdgebundenen Fahrzeugen eher unüblich sind.
Anm. rumpelst1lzk1n: Außer vielleicht das Rennen wird von Red Bull veranstaltet.
Die besten Racer sind so schnell unterwegs, dass es dem ungeübten Auge schwer fällt, überhaupt mit zu kommen.
Tore, Flaggen und andere Hindernisse bestehen häufig aus buntem Zeltstoff und Zeltstangen oder Schwimmnudeln. Hauptsache gut erkennbar. Es gibt fertige Hindernisse zu kaufen, man kann aber auch vieles selbst bauen.
Zeltstangen und -Stoff bieten sich an, da diese auch Crashes mit einer Drohne überleben. Schwimmnudeln eignen sich ebenfalls zum Bauen von Hindernissen.
international
- MultiGP
- "echtes" FPV-Racing
- DRL - Drone Racing League
- die Piloten sind schon Spitze, aber bei DRL ist auch viel Show dabei
- Man hat über den DRL-Simulator die Möglichkeit, sich auf einen Platz als Pilot zu bewerben
- DCL - Drone Champions League
- bisschen Mischung aus "echtem" Racing und der DRL-Show
lokale Gruppen
Es gibt jede Menge lokale Gruppen, die sich regelmäßig zum FPV-Fliegen treffen. Häufig sind diese an irgend einen Sportverein angeflanscht, um deren Gelände mit nutzen zu können.
Die meisten organisieren sich inoffiziell über Messenger-Dienste.
überregionale Gruppen
Die größeren FPV-Rennen werden meistens von überregionalen Gruppen organisiert. Das beinhaltet z.B. Rennen auf Modellbaumessen wie in Friedrichshafen.
Vornehmlich in Norddeutschland aktiv ist der Drone Cup North.
Die Aircrashers kommen primär aus Süddeutschland, im Rahmen der deutschen Meisterschaft, die sie betreuen, organisieren sie aber auch Rennen im Norden.
Sim-Racing
Zum Üben werden die Strecken auch oft in Simulatoren (siehe oben) nachgebaut.
Anm. remove_me: Liftoff zählt als Schwanzvergleich.
Drohne / Quad / Kopter
Hier geht es um unser liebstes unbemanntes Fluggerät. Es gibt viele Nahmen dafür, Drohne, Quad, Quadrokopter, Kopter, ...
Anm. Cpt. Sum Ting Wong: Rumpel, warum les ich da so oft Drohne in deinem Guide?
Technisch betrachtet sind die Geräte als Multikopter oder mit 4 Propellern entsprechend genauer als Quadrokopter klassifiziert. Häufig ist der Begriff "Drohne" bei nicht im Hobby involvierten Personen negativ besetzt. Daher fällt es oft leichter, wenn man von einem "Quad" oder einem "Kopter" spricht.
Entsprechend werden wir das ab diesem Abschnitt weitestgehend auch so handhaben.
Hardware-Bestandteile
Wenn du dein Fluggerät reparieren, umbauen oder komplett selbst bauen möchtest, solltest du darüber Bescheid wissen, welche wichtigen Bauteile es überhaupt gibt. Nicht immer sind alle hier erwähnten Bauteile bei einem Kopter vorhanden respektive notwendig.
Die unterschiedlichen Komponenten sind unter bestimmten Bedingungen untereinander kompatibel. Heißt, Komponente A von Hersteller X kann auch an Komponente B von Hersteller Y angeschlossen werden.
Bei Steckverbindungen solltest du aber dennoch überprüfen, ob die Pins im Stecker in der richtigen Reihenfolge sind.
Rahmen / Frame
Der Frame besteht aus in Epoxidharz eingelegten Kohlenstofffasern (CFK, ugs. "Karbon"). Wie ein Tuning-Bauteil beim Auto, leicht aber trotzdem sehr stabil. Die Kohlenstofffasern kommen in Platten, aus denen die einzelnen Teile des Frames geschnitten werden.
Die meisten Frames bestehen aus 4 Armen, einer Top-Plate, einer Bottom-Plate und ggf. noch einem Gegenstück, welches die Arme gegen die Bottom-Plate fixiert. Dazu kommt noch eine Halterung für die Kamera, die entweder aus CFK oder Kunststoff (meistens TPU) gefertigt sind. Top- und Bottom-Plate sind mittels Standoffs (kleine Stangen mit Innengewinde) verbunden.
Weitere Zusatzkomponenten (z.B. Antennenhalterungen) bekommt man als 3D gedruckten Teile. Teilweise mitgeliefert, teilweise stellen die Hersteller die Dateien zum selbst drucken online.
Neben den Frames aus CFK gibt es auch Frames aus Plastik. Entweder 3D-Druck oder Spritzdruckguss. Ist CFK in nahezu allen Aspekten unterlegen, sei es Steifigkeit oder Haltbarkeit. Wir nur für sehr kleine Kopter (z.B. TinyWhoops) empfohlen.
Aufbau
klassisches Frame-Design, TBS Source One |
---|
Die Länge der Arme bestimmt, wie groß die Propeller sein können, die auf dem Frame verbaut sind.
Die Motoren werden an den Enden der Arme montiert. Im vorderen Teil des Hauptkörpers wird die Kamera montiert. Im mittleren und hinteren Teil des Frames findet die Elektronik platz. Dort sind je nach Frame Befestigungen in den Formaten 16x16, 20x20, 25x25 oder 30x30. Die Zahl bezieht sich jeweils auf den Lochabstand für die Schrauben, mit denen die Elektronik am Frame befestigt wird.
Der Akku wird abhängig vom Frame mit oben auf die Top-Plate oder unter die Bottom-Plate geschnallt.
Hersteller
Frames gibt es in allen möglichen Größen und Preisklassen.
Hier der Versuch, einige bekanntere Hersteller einzuordnen:
Budget | Mittelklasse | Premium |
---|---|---|
TBS | iFlight | ImpulseRC |
Diatone | Armattan | |
Flywoo | Lumenier | |
GepRC | Ummagawd |
Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Anm. rumpelst1lzk1n: Zudem gibt es im Preissegment über den Premium-Herstellern noch die Exoten. Diese können nochmal deutlich mehr kosten, weil sie in kleineren Stückzahlen gefertigt werden oder sehr spezielle Eigenschaften/Formen aufweisen. Insbesondere z.B. Cinelifter. Bleib für den Einstieg bei bewährtem.
Alle oben genannten Hersteller fertigen eigene Designs. Vor allem chinesischen Händlern wie Banggood und AliExpress haben oft auch Klone der Premium-Hersteller in mehr oder weniger guter Qualität und mit mehr oder weniger gutem Support.
Bei den Mittelklasse- und Premium-Herstellern kann man davon ausgehen, dass eigentlich jedes Teil des Frames bis hin zu den Schrauben auch separat als Ersatzteil erhältlich ist.
Bei einem Premium-Hersteller kann man zudem erwarten, dass die Garantie auch Crashes abdeckt und man z.B. kostenlos Ersatzarme bekommt.
Bei den Klonen kann es passieren, dass bei der Lieferung Teile fehlen. Sei kein Arsch, kauf keine Klone. Zudem ist auch CFK nicht gleich CFK und minderwertige Qualität wirkt sich negativ auf das Flugverhalten aus.
Wenn du keine 50€ für einen Mittelklasse-5"-Frame übrig hast, hol dir einen "TBS Source One". Die Schnittmuster dieses Frames sind hochoffiziell OpenSource und frei erhältlich. Jeder kann (und darf) den Frame herstellen.
Flugsteuerung / Flight Controller / FC
Der Flight Controller ist ein Mikrocontroller der die unterschiedlichen elektronischen Komponenten deines Quads zusammenbringt.
Das Gyroskop liefert die Lageninformationen, die Steuersoftware berechnet, wie schnell welcher Motor drehen muss, damit der Kopter in die von dir über die Fernsteuerung vorgegebene Fluglage kommt.
Das Herzstück der Flugsteuerung ist der Prozessor. Dabei handelt es sich normalerweise um einen Chip der Herstellers STMicroelectronics oder Artery Tek.
Den Chip gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, üblicherweise kommen Prozessoren vom Typ F4, F7 oder (neuerdings) H7 zum Einsatz. Diese unterscheiden sich in Geschwindigkeit und verfügbaren Anschlüssen. F4-Prozessoren sind inzwischen als Budget-Variante zu sehen, F7 oder H7 dagegen eher als Premium.
Weitere mögliche Charakteristiken, die einen Flight-Controller in Richtung Premium schieben sind z.B. ein SD-Kartenslot für Blackbox-Logs oder ein zweites Gyroskop um genauere Daten zu erhalten.
F3 wurde ebenfalls verwendet, ist aber lange überholt. Neuere Versionen von Betaflight setzen mindestens F4 voraus. Lass dir keine alte Hardware mit F3-Prozessoren aufschwatzen.
Es gibt auch Flight Controller mit integriertem ESC, hier spricht man von einem "All in One" (AIO).
Mini FC (20x20) | Standard FC (30x30) | AIO (25x25) |
---|---|---|
Hersteller
Flight Controller gibt es von allen möglichen Herstellern. Die größeren Hersteller haben meistens die komplette Elektronik im Sortiment, die du für einen Copter brauchst.
Hier der Versuch, einige bekanntere Hersteller einzuordnen:
Budget | Mittelklasse | Obere Mittelklasse | Premium |
---|---|---|---|
BetaFPV | Diatone | Aikon | FETtec |
HAKRC | GepRC | Flywoo | Lumenier |
Happymodel | HGLRC | Foxeer | SpeedyBee |
JHEMCU | iFlight | TBS | |
Skystars | T-Motor |
Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie trifft auch keine Aussage über die Qualität sondern repräsentiert eher, wie die einzelnen Hersteller sich preislich auf dem Markt positionieren.
Aufgrund der aktuellen Chip-Knappheit haben sich die Preise der meisten Hersteller inzwischen stark angeglichen.
Software
Es gibt mehrere an unterschiedlicher Steuersoftware für Flight Controller. Teilweise OpenSource, teilweise proprietär. Manche Software unterstützt auch andere Gerätschaften als die im FPV üblichen Quadrokopter, wir fokussieren uns hier aber auf unsere FPV-Kopter.
In den allermeisten Fällen kommen Flight Controller (einzeln und in fertigen Koptern) bereits mit einer Software darauf. Welche das ist, erfährst du vom Hersteller.
Um weitere Sachen an der Software einstellen zu können oder um Aktualisierungen durchführen zu können, brauchst du allerdings die dazugehörige Software (+ Treiber) auf dem PC.
In manchen Fällen kannst du auch zwischen unterschiedlicher Software hin und her wechseln. Ob eine bestimmte Software deinen Flight Controller unterstützt, findest du meistens auf der Seite der Software.
Bevor du mit der Software herum spielst, stell sicher, dass du vorher ein Backup der Einstellungen deines Kopters gemacht hast.
Anm. rumpelst1lzk1n: Kein Backup, kein Mitleid.
Betaflight
Mit Abstand die populärste Software für Flight Controller.
Die Begleitsoftware zum Anpassen der Konfiguration und Flashen von Firmware auf den Flight Controller nennt sich Betaflight Configurator.
Als Einsteiger wirst du sehr wahrscheinlich als erstes mit dieser Firmware Kontakt haben. Die meisten fertigen Kopter nutzen sie. Auch die meisten gängigen Flight Controller kommen mit dieser Software vorab installiert.
Der Betaflight Configurator liefert umfangreiche Hilfestellungen, z.B. welche Treiber du für das Flashen von neuer Firmware benötigst.
Anm. rumpelst1lzk1n: READ THE FUCKING MANUAL!
KISS & Derivate
Die einzige nennenswerte proprietäre Flight Controller Software. Geht mit proprietärer Hardware einher, die oft auch etwas teurer ist als vergleichbare BetaFlight Hardware. Unter anderem, weil die Hersteller eigenen Entwicklungsaufwand bei der Software haben und nicht in China sondern in Deutschland sitzen.
Hat allgemein einen guten Ruf und soll sehr einfach zu konfigurieren sein. Mr. Steele, einer der bekanntesten FPV-Piloten, ist einer der prominentesten Promoter von KISS.
Anm. Puffi: KISS FTW
Inzwischen sind viele Beteiligte am ursprünglichen KISS eigene Wege gegangen. Dennoch verwenden einige Piloten noch "KISS" als Bezeichnung für Hardware, deren Entwicklung hier ihren Ursprung hat. Und auch wenn im Rahmen der unterschiedlichen Aufteilungen viele Komponenten unabhängig voneinander neu entwickelt wurden, finden sich durch den gemeinsamen Ursprung Ähnlichkeiten.
Anm. Puffi: Kauf dir Kiss
Anm. Panda.FPV: Bei Puffi muss man immer aufpassen. Der versucht einen auf die dunkle Seite zu ziehen. Ruckzuck fliegst du KISS wenn du nicht aufpasst.
Anm. Puffi: KISS/FETTec is super!!11!
KISS
Die Hardware mit dem ursprünglichen KISS ist immer noch erhältlich und erfreut sich auch noch immer einer gewissen Beliebtheit. Allerdings scheint die Weiterentwicklung etwas zu stagnieren.
KISS Ultra
Weiterentwicklung von KISS durch einen der am ursprünglichen KISS beteiligten Entwickler.
Aktuell ist das hauptsächlich einen Ein-Mann-Show.
Es gibt nur einen Flight Controller damit und der ist ziemlich schwierig zu bekommen.
Anm. rumpelst1lzk1n: Hat mMn eher den Charakter eines über-hypten Hobby-Projekts.
FETtec Alpha
Die Entwickler von FETtec waren ebenfalls an der Entwicklung des ursprünglichen KISS beteiligt. Gegen Ende 2021 haben sie ihre eigene neu-geschriebene Flight-Controller-Software veröffentlicht. Diese lässt aber erkennen, dass die gleichen Core-Entwickler am Werk waren.
Anm. Puffi: FETtec != KISS
Anm. Puffi: KISS is tot lang lebe FETtec
Ganz gute Mischung aus Hardware-Verfügbarkeit und schneller Entwicklung.
Emuflight
Ähnlich Betaflight aber mehr auf TinyWhoops ausgelegt.
Die Begleitsoftware zum Flashen von Firmware auf den Flight Controller und die Konfiguration nennt sich Emuflight Configurator.
iNAV
Ähnlich Betaflight aber mit mehr Fokus auf Navigations-Features, wie das Halten der Position, automatische Rückkehr zum Startort, Abfliegen von Wegpunkten, ...
Die Begleitsoftware zum Flashen von Firmware auf den Flight Controller und die Konfiguration nennt sich iNAV Configurator.
Ardupilot
Wie iNAV nur noch umfangreicher auf den autonomen Betrieb des Geräts ausgerichtet. Unterstützt neben diversen Fluggeräten auch U-Boote, Rover, ...
Als Konfigurationssoftware kommt meistens Mission Planer oder QGroundControl zum Einsatz.
FalcoX
Proprietäre Flight Controller Software, konnte mit Lizenz auch auf andere Hardware aufgespielt werden. Wurde Mitte 2021 unfreiwillig OpenSource. Dabei stellte sich heraus, dass viele der versprochenen Features Bullshit oder einfach umbenannte Funktionen waren, die in anderer Flight Controller Software zum Standardrepertoire gehört.
Anm. rumpelst1lzk1n: Finger weg von dem Schrott.
Komponenten
Nachfolgend werden die Komponenten auf einem Flightcontroller beispielhaft an einem Modell des Herstellers Speedybee erklärt.
Oberseite | Unterseite |
---|---|
- Prozessor (meistens ein Modell des Herstellers STM)
- Gyroskop (Lagesensor)
- USB-Anschluss um den Flight-Controller mit dem PC zu verbinden
- Boot-Taster um den Flight-Controller in den Boot-Mode zu bringen (manchmal notwendig um neue Firmware zu flashen)
- Löt-Pads für Peripherie, UARTs, Stromversorgung, etc. Näheres entnimmt man am besten dem Handbuch des FCs.
- Orientierung des FCs. Der Pfeil zeigt die Oberseite und gedachte Ausrichtung an. Falls davon abgewichen wird, muss die Orientierung ggf. in Software angepasst werden.
- Montagelöcher um den FC am Frame zu befestigen.
- OSD-Chip für analoges Video. Hier wird das Kamerabild durch den FC geschleift und OSD-Informationen in das Bildsignal eingebrannt. Irrelevant wenn man digitales FPV fliegt.
- Anschluss für den 4in1-ESC.
- Stecker-Anschlüsse als Alternative zu den Löt-Pads (siehe 5.). Belegung entnimmt man am besten dem Handbuch des FCs.
Die meisten hier aufgeführten Komponenten wird man in dieser oder ähnlicher Form auf so ziemlich jedem FC finden.
Funkempfänger / Receiver / RX
Das Gegenstück zu deiner Funkfernsteuerung (siehe oben). Nimmt die Steuersignale entgegen, wandelt dabei Funkwellen in elektrische Signale um und schickt diese an den Flight Controller.
Videosender / VTX
Das Gegenstück zu deiner FPV-Brille (siehe oben). Der Videosender ist üblicherweise an den Flight Controller mit angeschlossen. Dies ermöglicht es, dass Flugdaten (Akkukapazität, Flugmodus, GPS Koordinaten, etc.) im Bild dargestellt werden.
Bei analogem Video läuft das Bild dafür durch einen separaten Chip. Dieser sitzt üblicherweise auf dem Flight Controller zuständig. Der Chip brennt die Flugdaten untrennbar in das Bild ein. Da der Chip auf dem Flight Controller sitzt, ist die Kamera meistens zunächst mit dem Flight Controller verbunden, bevor die modifizierten Videodaten vom Flight-Controller an den Videosender übergeben werden.
Bei digitaler Bildübertragung ist die Kamera üblicherweise direkt mit dem Videosender verbunden. Flugdaten werden dem VTX separat als Daten übermittelt. Diese werden dann vom Videosender auch unabhängig von den Bildinformationen an den Videoempfänger übermittelt. Dadurch kann das Bild auch ohne Flugdaten auf dem Empfänger (z.B. einer FPV-Brille) gespeichert werden.
Konkrete Beispiele zu den Videosendern findest du im Abschnitt zu den unterschiedlichen Videosystemen (siehe oben).
Motorsteuerung / Electronic Speed Controller / ESC
Die Motorsteuerung erfolgt über den ESC. Er ist zudem die zentrale Stromversorgung des Kopters, der Akku hängt direkt am ESC.
Bis vor einigen Jahren war diese Komponente noch aufgeteilt in einen Chip für die Stromverteilung (Power Distribution Board, PDB) sowie 4 einzelne ESCs pro Motor.
Heutzutage besteht der ESC üblicherweise nur noch aus einem Chip (All In One ESC, AIO-ESC) oder ist zusammen mit dem Flight Controller auf dem gleichen Board.
4in1 | Einzel-ESC |
---|---|
Der ESC verfügt üblicherweise über einen Anschluss für Strom, für das Steuersignal sowie für den Motor. Der Motor hat 3 Phasen, daher hier 3 Löt-Pads pro Motor.
Am Stromanschluss hängt bei 4in1 ESC meistens direkt der Akku.
Firmware
Als Firmware kommt auf der Motorsteuerung meistens BLHeli_S, AM32 oder BLHeli_32 zum Einsatz. Auch, wenn die ESCs alle auf einem Chip sind, hast du bei einem 4in1-ESC technisch betrachtet mehrere unabhängige ESCs, die du einzeln flashen und konfigurieren musst.
BLHeli_32 galt als ausgereifteste Firmware, wurde aber Anfang Juni 2024 urplötzlich und ohne Vorwarnung eingestellt. Auch die Update-Server wurden offline genommen. Zum aktuellen Zeitpunkt (Mitte 2024) steht es in der Schwebe, wie es für Kunden mit BLHeli_32-ESCs weiter geht. Fliegbar sind sie, aber es gibt keine Möglichkeit, sie zu aktualisieren und die Firmware selbst ist ebenfalls eingestellt.
AM32 ist eine OpenSource-Software, die auf der gleichen Hardware wie BLHeli_32 laufen kann. Zum aktuellen Zeitpunkt (Mitte 2024) evaluieren die meisten Hersteller, auf AM32 umzusteigen.
Steuerung
Die Motorsteuerung gibt die Drehrichtung der Motoren vor. Die 2 jeweils diagonal gelegenen Motoren sollten sich in die gleiche Richtung drehen. Dabei unterscheidet man zwischen "props in" und "props out".
props in | props out |
---|---|
Welche der beiden Varianten besser ist, darüber scheiden sich die Geister.
Motoren
Der Antrieb unseres Kopters.
Aufbau
Prinzipiell handelt es sich um einen dreiphasigen Elektromotor nach dem Outrunner-Prinzip. Kurz: 3 Stromkabel und der außen liegende Teil des Motors dreht sich.
Kennzahlen
Hier gibt es einige Zahlen, die man kennen sollte, wenn man sich seinen Kopter selbst bauen oder zumindest sinnvolle Fragen zu dem Thema stellen möchte.
Motor-Größe
1408, 2204, 2206, alle diese Zahlen bezeichnen Motoren in unterschiedlicher Größe. Die ersten beiden Zahlen geben den Durchmesser, die zweiten zwei Zahlen die Höhe des Motors an. Es gibt auch Exoten, die mit Komma-Werten arbeiten. Motoren, denen namhafte Piloten ihren Stempel verleihen, kommen manchmal auch ganz ohne Größenangabe aus.
Die Leistungsfähigkeit eines Motors ergibt sich aus seinem Volumen. Ein hoher schmaler Motor kann die gleiche Leistung bringen, wie ein flacher breiter oder ein Motor, der sich irgendwo in der Mitte dazwischen befindet. Durch die unterschiedliche Größe können sich allerdings unterschiedliche Laufeigenschaften ergeben. Flache, breite Motoren bleiben kühler, können ggf. größere Kugellager tragen, sind aber träger im Beschleunigen und Abbremsen. Hohe schmale Motoren werden heißer, reagieren aber schneller.
Die Motor-Größe wird üblicherweise an der Größe der Propeller fest gemacht. Für Standard-5"-Quads haben sich die Größen 2207 und 2306 etabliert.
Nachfolgende Grafik gibt eine Empfehlung, welches Motor-Volumen sich für welche Propellergröße eignen und wo einige populäre Motorgrößen einzuordnen sind.
KV
KV bezeichnet die sogenannte "Drehzahlkonstante". Damit sind die Umdrehungen pro Minute gemeint, die ein Motor pro Volt Akkuspannung ohne Last (also ohne Propeller) erreichen kann. Ein 10 KV-Motor erreicht mit 10 Volt Spannung 100 Umdrehungen pro Minute. Entsprechend gibt es Motoren, die für eine höhere oder niedrigere Akkuspannung ausgelegt sind.
Für 5"-Kopter haben sich Werte zwischen 1700 und 2500 KV für Akkus mit 14,8 bis 22,4 Volt etabliert. Die Motoren haben in ihren Beschreibungen häufig auch, für wie viele Akkuzellen sie ausgelegt sind. Dazu später mehr.
Die KV werden über Anzahlen an Wicklungen um den Stator erreicht. Häufig wirst du die äußerlich identischen Motoren finden, die mit einer unterschiedlichen Anzahl an KV angeboten werden.
Vermeide eine zu hohe KV bei zu viel Spannung, da sonst die Geschwindigkeit an den Spitzen der Propeller größer als die Schallgeschwindigkeit wird (kein Witz!). Das willst du vermeiden.
Technisch betrachtet ist die Einheit "KV" genau anders herum zu betrachten, wie es bei Koptern üblich ist. Ein Elektromotor, den du von Hand drehst, wirkt wie ein Generator und erzeugt Strom. KV bezeichnet die Anzahl der Umdrehungen pro Minute, ab welcher der Motor 1 Volt Spannung ausgibt.
Propeller
Die Propeller sind mit das markanteste Merkmal eines Quads. Ihre Größe wird in angloamerikanischen Zoll (1" = 2,54 cm) angegeben, wobei damit der Durchmesser bezeichnet wird.
Die Propellergröße ist für viele Piloten der einfachste Anhaltspunkt, wie groß der Multikopter ist, über den gesprochen wird.
Kennzahlen
Neben dem Durchmesser sind die Anzahl der Propellerblätter sowie deren Steigung die Kennzahlen für einen Propeller.
Die Anzahl der Blätter eines Motors ist offensichtlich. 2-Blatt gelten als besonders effizient, 3 Blatt sind der Standard als Kompromiss aus Effizienz und Leistung. Propeller mit mehr Blättern findet man meistens bei CineWhoops, da diese eine größere Laufruhe versprechen.
Durchmesser und Steigung (Pitch) sind weniger offensichtlich. Ähnlich wie der Durchmesser und die Höhe bei Motoren, wird dies meistens in einer kombinierten Zahl angegeben. Wie bei Motoren geben die ersten beiden Zahlen den Durchmesser des Propellers an, die zweiten 2 Zahlen die Steigung. Ein 5045-Propeller hat demnach 5 Zoll Durchmesser und einen Pitch von 4,5 Zoll. Bei einer vollen 360°-Umdrehung wird der Propeller um 4,5 Zoll versetzt respektive verschiebt die entsprechende Menge des Mediums, in dem er sich befindet.
Eine höhere Steigung führt bei Drehung des Propellers zu mehr bewegter Luft und damit zu einer höheren Geschwindigkeit. Allerdings auch zu einer größeren Leistungsaufnahme des Motors, der den Propeller bewegen muss.
Drehrichtung
Ein Propellerset besteht normalerweise aus 4 Propellern. 2 davon sind für die Drehung im Uhrzeigersinn (CW, clockwise), 2 für die Drehung gegen den Uhrzeiger sind (CCW, counter clockwise).
Die Propeller müssen auf der Drohne so montiert sein, dass sich die 2 Diagonal befindlichen in die gleiche Richtung drehen. Siehe dazu die Grafik im Abschnitt Motorsteuerung / Electronic Speed Controller / ESC
.
Propeller-Befestigung
Um den Propeller auf dem Motor zu befestigen, gibt es unterschiedliche Methoden. Normalerweise kaufst du dir Propeller, die zur Art der Befestigung auf deinem Motor passt.
Die Art der Befestigung hat im übrigen nichts mit der Dicke der Welle, die durch den Motor selbst geht, zu tun.
M5
Der Standard für fast alles ab 3" Propellergröße. Der Propeller wird auf einen Schaft mit M5 Gewinde am Ende aufgesteckt und mit einer selbst sichernden Mutter ("Nyloc-Mutter") fest geschraubt. Auf der Motor-Glocke befinden sich oft Dornen, die sich in den Propeller eingraben und diesen so zusätzlich in Position halten.
T-Mount
Die T-Mount Propeller-Befestigung besteht aus einem zentralen, meisten 1.5 mm dicken Schaft auf der Glocke des Propellers. Auf diesen Schaft wird der Propeller aufgesteckt. Bei kleineren Propellern / weniger starken Propellern kann die Haftreibung zwischen Schaft und Propeller schon reichen, damit der Propeller hält.
Bei stärkeren Motoren können die Propeller seitlich des Schafts mittels zweier M2 Schrauben auf dem Motor verschraubt werden.
Dies ist auch notwendig, wenn der zentrale Schaft nicht in voller Länge ausgeführt ist, sondern nur dem Zentrieren des Propellers dient.
sonstige
Darüber hinaus gibt es noch weitere (meiner Meinung nach irrelevante) Exoten.
- M3: Eine Variante der M5-Befestigung. Einfach ein dünnerer Schaft.
- POPO: "Pop on, Pop off", proprietäres Verfahren zur Befestigung ohne Schrauben/Muttern.
sonstige Komponenten
XT30 / XT60 / XT90
Der am weitesten verbreitete Anschlusstyp für die im FPV verwendeten Akkus.
Es gibt ihn in 3 Größen. Die Zahl im Namen gibt zudem die Stromstärke (in Ampere) an, für die der Anschluss spezifiziert wurde.
Es handelt sich dabei um den Wert für die dauerhafte Belastung. Die kurzzeitige Spitzenbelastung beträgt leicht das doppelte.
Da wir beim FPV-Flug eher kurze Spitzenlast haben, musst du dir keine Sorgen machen, wenn dir dein Kopter anzeigt, dass sie gerade 120 Ampere über einen XT60 zieht.
Bei Koptern bis ca 250-300 Gramm sind XT30 gebräuchlich. Auf den Standard 5-Zoll Koptern ist XT60 üblich.
XT60 mit Endkappe | XT60 | XT30 |
---|---|---|
Für TinyWhoops gibt es zudem noch Akkus mit kleineren Anschlüssen. JST-PH2 ist wohl der geläufigste Typ hierfür.
Kondensator
Es wir empfohlen, einen Kondensator mit an die Batterie-Pads des ESC zu löten. Bewährt hat sich ein 1000µF Low-ESR Elektrolytkondensator. Dieser gleicht Schwankungen in der Spannungsversorgung aus, sorgt dadurch bei analoger Video-Übertragung für ein saubereres Bild und kann dabei helfen, die Elektronikkomponenten vor Schaden zu schützen.
Insbesondere beim Abbremsen der Motoren entstehen Rückspeisungen in die anderen elektronischen Komponenten. Diese können lokal sehr hohe Spannungen verursachen und dadurch beim ESC oder andere Komponenten Überspannungsschäden verursachen.
Achte beim anbringen des Kondensators auf die richtige Polarisation (+ zu +, - zu -), sonst sprengst du den Kondensator.
Beeper
Du kannst den Kopter über die Funkfernsteuerung ein Signal geben um die Motoren "piepsen" zu lassen. Das ist hilfreich, wenn der Kopter z.B. in höherem Gras landet.
Darüber hinaus lassen sich aber auch noch dedizierte Beeper anbauen. Diese sind deutlich lauter als die Motoren. Abhängig von der Umgebung hört man einen dedizierten Beeper bis zu 50 Meter weit.
Manche haben auch einen eigenen Akku, der dafür sorgt, dass der Beeper laut von sich geht, wenn der Akku des Kopters z.B. bei einem Crash von diesem getrennt wird.
GPS
GPS ist für den Anfang als optional zu betrachten.
Es ermöglicht abhängig von der Flugsteuersoftware z.B. die automatische Rückkehr des Fluggeräts zum Startpunkt (RTH / Return To Home).
Je nach GPS-Modul kann es mehr oder weniger lange dauern, bis genügend GPS-Satelliten für eine ausreichende Genauigkeit der Navigations-Funktionen erkannt wurden. Oft lässt einen die Flugsteuersoftware nicht abheben, wenn nicht genügend Satelliten erkannt wurden.
Manche GPS-Module verfügen über einen Batterie-gestützten Speicher, der eine schnelleres Wiederfinden der Satelliten ermöglicht.
Anm. rumpelst1lzk1n: Ein GPS mit Kompass sollte möglichst weit von magnetischen Komponenten entfernt eingebaut werden. Die Keramikantenne des GPS sollte freie Sicht auf den Himmel haben. Zudem hilft es, wenn das GPS-Modul möglichst weit von der Antenne des Videosenders entfernt ist. Das alles unter einen Hut zu bringen ist schwierig. Meistens stellt die Platzierung des GPS-Moduls bei kleineren Koptern einen Kompromiss dar.
Stand 2023 empfiehlt sich, ein GPS-Modul mit M10-Chipsatz zu verwenden. Diese finden deutlich schneller die Satelliten als noch die älteren M8-Chipsätze.
Magnetometer / Kompass
Ebenso wie GPS als optional zu betrachten.
Wird von einiger Flugsteuersoftware (siehe unten) benötigt, um die Ausrichtung des Kopters zu erkennen. iNAV und Ardupilot schalten beispielsweise diverse GPS-Funktionen wie Rückkehr zum Startpunkt erst frei, wenn GPS UND Kompass vorhanden sind.
Bei höherwertigen GPS-Modulen ist oft ein Kompass mit integriert.
Barometer
Ebenso wie GPS als optional zu betrachten.
Wird von einiger Flugsteuersoftware (siehe unten) benötigt, um Höhe des Fluggerätes durch die Veränderung des Luftdrucks genauer als mit GPS alleine einschätzen zu können.
Battery Eliminating Circuit / BEC
Ein Battery Eliminating Circuit (BEC) wandelt die Akkuspannung in eine definierte andere Spannung (meist 5 oder 9 Volt) um, mit der die elektronischen Komponenten auf dem Fluggerät besser (oder überhaupt erst ohne Schaden zu nehmen) arbeiten können.
Meistens hat der Flight Controller bereits eines oder mehrere BECs. Wenn eine Komponente eine zu hohe Leistungsaufnahme hat (z.B. bei einem leistungsstarken Videosender), kann dieses aber einen eigenen BEC benötigen.
Weitere Sensoren
Darüber hinaus gibt es noch weitere Sensoren wie Lidar, Optical Flow, Airspeed, Variometer, ...
Diese sind im FPV eher unüblich und finden in anderen RC-Modellbau-Bereichen wie Segelfliegern oder professionellen Multikoptern Anwendung.
Turtle Fin
Insbesondere Renn-Drohnen haben oft eine sog. Turtle Fin
. Dieser nach oben gerichtet Fortsatz sorgt dafür, dass zumindest 2 Propeller des Copters bei einem Crash und einer Landung auf dem Kopf in der Luft bleiben. Das erleichtert das sog. turteln
. Dabei drehen sich je nach Lage nur 2 bestimmte Motoren um die Drohne aus der mehr oder weniger stabilen Seitenlage zu befreien und wieder abflugbereit aufzurichten.
Heckspoiler
Vielleicht gerätst du in die Verlockung, optische Anbauteile an dem Kopter zu befestigen, wie z.B. einen Heckspoiler. Das Bauteil bringt unnötigen Luftwiderstand und Vibrationen und beeinflusst das Flugverhalten entsprechend negativ. LASS ES SEIN! Außer du machst es for the lulz.
leere PET-Flasche
Insbesondere wenn du über Wasser fliegst, kann dir eine leere PET-Flasche bei einem Crash den Kopter retten. Oder zumindest als Schwimmkörper verhindern, dass er auf den Grund des Gewässers sinkt.
Talking Drones ...
In diesem Abschnitt geht es um die Typen und Größen von Drohnen.
Die hier erwähnten Begrifflichkeiten dienen im Gespräch unter Piloten als erster Anhaltspunkt, um was für eine Art von Koptern es überhaupt geht und was deren Einsatzzweck ist.
... nach Einsatzzweck/Frame
Der Frame ist das charakteristische Merkmal eines Kopters. Die Form und das Gewicht eines Frames werden meistens durch den Einsatzzweck vorgegeben.
Die Bezeichnungen sind nicht 100% trennscharf.
TinyWhoop
Klein und leicht. Sehr leicht. Inklusive Akku 30-80 Gramm. Verfügt meistens über Propellerschutz. Wer denkt, es handelt sich um Spielzeug hat noch kein Whoop-Rennen gesehen.
Der Rahmen besteht üblicherweise aus Kunststoff (Spritzdruckguss) und hält schon einiges aus. Bruchstellen kann man kleben. Bestell aber besser trotzdem gleich einige 1-2 Frames als Ersatz mit, wenn du dir einen TinyWhoop holst.
Ideal für Innen oder kleinere Gärten.
Wenn du im Herbst/Winter überlegst, mit FPV anzufangen, ist ein TinyWhoop eine gute Option, da du damit auch bei nasskaltem Wetter innen fliegen kannst. Eine gewisse Toleranz tierischer und menschlicher Mitbewohner für das hochfrequente Sirren der Motoren vorausgesetzt.
Freestyler
Für viele Piloten die Grundausstattung, hier ist mehr oder weniger alles erlaubt.
Für viele Piloten gehört auch eine GoPro auf den Freestyle-Kopter drauf. Diese Kombination aus zusätzlichem Ballast und gewünschter Leistung sorgt dafür, dass die meisten Freestyle-Kopter um die 5 Zoll als Propeller-Durchmesser verwenden.
Die Frames bieten relativ viel Platz für Flight Controller und ESC und sind darauf ausgelegt, auch mal unsanft den Boden zu küssen ohne sofort kaputt zu gehen.
Racer
Ähnlich dem Freestyler aber deutlich kompaktere Bauweise.
Meistens kommt Hardware mit kleineren Abmessungen als bei einem Freestyler zum Einsatz, die aber genauso viel leisten kann/muss. Entsprechend mehr kostet die Hardware (ESC & Flight Controller) normalerweise. Zudem ist der Aufbau eines Racers durch den kompakteren Frame meistens deutlich fummeliger als bei einem Freestyler, da fast alle Elektro-Komponenten auf einem Haufen übereinander gestapelt werden.
Für Einsteiger eher weniger zu empfehlen. Wenn du wirklich Rennen fliegen möchtest, kannst du das Anfangs auch mit einem Freestyler machen. Das wir sicher nicht der limitierende Faktor sein.
Cinewhoop
Eher behäbig. Für die verwendeten Propeller relativ große Motoren. Verfügt über einen Propellerschutz, der zudem oft mit Schaumstoff gepolstert ist.
Darauf ausgelegt, in der näheren Umgebung von Menschen geflogen zu werden und dabei eine Action-Cam (z.B. eine GoPro) zu tragen.
Toothpick
Für die Propellergröße relativ geringes Gewicht und eine filigrane Bauweise.
Die Propellergröße kann von 2.5" bis 5" reichen. Gerade die Größeren verzeihen harte Abstürze auf Beton o.Ä. nicht. Aber super um einfach irgendwo entspannt durch die Natur zu gondeln.
Cinelifter
Das Gerät trägt professionelle Filmkameras im Wert eines Kleinwagens.
Der große Bruder des Cinewhoop. Propeller mit 6-8" Durchmesser. Meistens 8 davon um das Gewicht der Kamera tagen zu können und trotzdem noch halbwegs kompakt und agil zu sein.
X-Class / Beast Class
Der Frame ist hauptsächlich darauf ausgelegt, große Propeller zu verwenden. Mehr kann er nicht, mehr soll er nicht können, mehr muss er nicht können.
Anm. rumpelst1lzk1n: Einer übertreibt immer...
Propellergröße zwischen 11 und 13 Zoll. Ähnlich wie Cinelifter definitiv nichts für Neueinsteiger ins Hobby. Deutlich beschränkte Teileauswahl und alle Teile haben einen massiven Preisaufschlag als Exoten.
... nach Gewicht
Sub 250
Der Begriff bezieht sich auf Kopter mit einem Maximalgewicht von 250 Gramm. In der amerikanischen und europäischen Gesetzgebung ist das so eine "magische" Grenze, bis zu der man noch ein paar Freiheiten mehr geniest. Die Grenze ist relativ willkürlich festgelegt, aber darüber zu lamentieren hilft nichts.
... nach Propellergröße
Die Propeller sind eines der charakteristischen Merkmale eines Kopters. Die Größe (Durchmesser) wird in den allermeisten Fällen in angloamerikanischen Zoll (Inch) angegeben.
Nachfolgend einige der gängigsten Propellergrößen.
3 Zoll
3 Zoll Propeller sind der kleine Bruder des 5 Zoll (siehe unten). Das Gewicht eines Kopters mit 3" Propellern liegt typischerweise irgendwo zwischen 200 und 300 Gramm.
Deutlich unauffälliger als ein 5". Du hast einen größeren Garten oder willst im Park fliegen ohne den Leuten zu sehr Angst einzujagen? Dann solltest du dich bei Koptern mit dieser Propellergröße umsehen. Unterschätze die Propeller aber nicht. Auch die kleinen können oberflächliche Fleischwunden verursachen. Halte also Abstand von unbeteiligten Personen.
5 Zoll
DER Standard, vor allem im Bereich Freestyle-Bereich. 5 Zoll
für sich allein stehend wird oft auch synonym für einen klassischen Freestyle-Kopter verwendet.
Kopter mit 5"-Propellern können leicht ein Zusatzgewicht bis etwa 150 Gramm (z.B. eine GoPro) tragen.
Das Gewicht eines üblichen Quadrokopters mit 5"-Propellern liegt irgendwo zwischen 500 und 700 Gramm. Die Höchstgeschwindigkeit eines solchen Quads liegt bei circa 120km/h.
Entsprechende Vorsicht solltest du walten lassen.
5" Propeller werden dir nicht gleich einen Finger absäbeln, aber sie werden es nachhaltig versuchen, wenn du dumm genug bist, in sie zu greifen. Schnittwunden und Prellungen inbegriffen.
90% der Videos, die du auf Youtube findest, entstanden mit einem 5" Kopter, da diese leicht eine GoPro tragen kann. Für diese Größe findest du die meisten Motoren, Propeller, etc.
7 Zoll
Wenn 3" der kleine Bruder ist, so sind 7"-Propeller der große Bruder. Hier wird die Auswahl merklich kleiner, sowohl was die Propeller selbst angeht, wie auch die Hardware drumherum, also Motoren, ESCs welche genug Strom aushalten, etc.
Unauffällig ist anders. Wenn ein Gerät mit solchen Propellern auf dich zu kommt, geh in Deckung. Und wenn du es steuerst, bleib verdammt nochmal weg von den Leuten.
Mit 7"-Propellern erreichst du höhere Geschwindigkeiten als ein 5" und hältst diese auch leichter. Das macht sich z.B. bei Verfolgungsjagden mit Autos bemerkbar.
Auch kann ein Kopter mit 7"-Propellern deutlich mehr zusätzliches Gewicht wie z.B. ein schweres Akku-Pack tragen.
Kopter mit 7" Propellern werden gerne für Langstreckenflüge verwendet.
Kleiner, größer und dazwischen
Zwischen den oben genannten Propellergrößen und darüber hinaus gibt es viele Zwischenstufen.
sonst noch was?
Alle Klassen verstehen sich normal erst mal als Quadrokopter mit 4 Motoren. Darüber hinaus gibt es noch weitere Bauformen, damit solltest du dich aber erst beschäftigen, wenn du mit einem normalen Quadrokopter vertraut bist.
Akkus
Akkus sind die Stromlieferanten unserer Fluggeräte.
Man unterscheidet sie nach Anzahl der Zellen sowie nach ihrer Kapazität.
Häufig wirst du beispielsweise "6S" hören. Dies bezeichnet die Anzahl der Akku-Zellen, die in Reihe geschalten wurden.
Akku-Aufbau
Zellen
Ein Akku besteht aus einer oder mehreren Zellen. Akkus bestehend aus einer einzigen Zelle findest du eigentlich nur bei TinyWhoops. Die meisten Kopter fliegen mit mehrzelligen Akkus.
Zellen in Reihe geschaltet erhöhen die Spannung. Zellen parallel geschaltet erhöhen die Kapazität.
Ein 2S Akku hat 2 Zellen in Reihe (seriell) geschaltet. Am Stromanschluss liegt die Summe der Spannung der einzelnen Akkus an.
Ein 2P Akku hat 2 Zellen parallel geschaltet. Der Akku kann Summe der Kapazität der einzelnen Akkus als Leistung zur Verfügung stellen.
Ein 2S2P Akku hat 2 Zellen in Reihe und 2 Zellen parallel geschaltet. Üblich ist dabei, dass die Zellen erst parallel verbunden werden und anschließend die so entstandenen Akkus in Reihe geschaltet werden.
Zell-Spannung & -Chemie
Die Spannung, die zwischen Plus- und Minuspol eines Akkus anliegt, wird von ihrem Ladezustand und der Zell-Chemie bestimmt. Als Zell-Chemie kommt bei unseren Fluggeräten normalerweise Lithium-Polymer (LiPo) zum Einsatz. Bei Long-Range-Koptern auch Lithium-Ionen (LiIon), aber darüber musst du dir für den Anfang keinen Kopf machen.
Bei einem LiPo-Akku beträgt die Nominalspannung einer Zelle 3,7 Volt. Allerdings unterscheidet sich die Spannung eines Akkus im tatsächlichen Betrieb abhängig vom Ladezustand.
Wird ein Akku geladen, erhöht sich die Spannung zwischen Plus- und Minuspol. Bei einem vollen LiPo-Akku beträgt die Spannung circa 4,2 Volt (pro Zelle). Es gibt spezielle Akkus mit der Kennzeichnung HV (für "High-Voltage"), diese können bis 4,35 Volt geladen werden.
Wird ein Akku entladen, verringert sich nach und nach die Spannung. Weiter herunter als 3,3 Volt solltest du eine Akku-Zelle nicht fliegen, sonst kannst du den Akku nachhaltig beschädigen.
Innenwiderstand
Die einzelnen Zellen eines Akkus haben wie alle elektronischen Komponenten einen Widerstand. Dieser bestimmt, wie gut sie Energie aufnehmen und abgeben können.
Viele Ladegeräte können dir nach dem Ladevorgang den Innenwiderstand der einzelnen Zellen anzeigen.
Sollte eine Zelle einen extremen Ausreißer bei diesem Wert haben (z.B. das doppelte), solltest du den Akku nicht mehr zusammen mit anderen parallel laden und allgemein darüber nachdenken, ob du ihn nicht bald in die Rente schickst.
Stromanschluss
Dieser Stecker versorgt deinen Kopter mit Strom. Der am weitesten verbreitete Anschlusstyp für Akkus ist XT
. Siehe oben.
Balancer-Kabel
An diesem Kabel findet sich ein Stecker vom Typ JST-XH. Der Balancer erlaubt bei mehrzelligen Akkus Zugriff auf die Verbindung zwischen den einzelnen Zellen. Dieser ist wichtig, damit das Ladegerät Unterschiede zwischen den einzelnen Zellen ausgleichen kann. Während das Ladegerät über den Stromanschluss die Kapazität mit der groben Kelle verteilt, übernimmt es über das Balancer-Kabel die Feinabstimmung.
Wenn du einen 1S-Akku hast, entfällt der Balancer-Anschluss natürlich.
Input & Output
Wie viel Strom ein Akku auf eipro Sekunde abgeben kann, wird in Vielfachen seiner Kapazität (C) angegeben. Auf Akkus findest du Angaben wie 70C, 100C oder 120C. Ein Akku mit 1000 Milliamperestunden, für den der Hersteller 100C angibt, kann bis zu 100 Ampere belastet werden. Dabei ist häufig die Dauerlast gemeint, für kurze Spitzen wird meistens eine zweite Zahl angegeben, diese liegt dann nochmal deutlich höher.
Gleichzeitig gilt als Richtwert für das Laden von Akkus: Lädst du sie mit 1C halten sie am längsten, lädst du mit mehr, geht das auf die Lebendsdauer. Lädst du mit viel mehr (z.B. 5C oder mehr) besteht akute Brandgefahr!
Rechenbeispiel:
Du hast einen Akku mit 500 Milliamperestunden. 1C entspricht also 0.5 Ampere. Stell dein Ladegerät so ein, dass es den Akku mit 0.5 Ampere lädt. Der Ladevorgang wird etwa eine Stunde dauern. Lädst du den Akku stattdessen mit 1 Ampere, wird der Ladevorgang nur etwa eine halbe Stunde dauer. Dies geht aber zulasten der Lebensdauer des Akkus.
Empfehlungen (Akkus)
Welche Akkus für deinen Kopter die richtigen sind, lässt sich nicht pauschal sagen. Da hängt vieles davon ab, auf welche Spannung die verbaute Hardware ausgelegt ist wie viel der Kopter selbst wiegt und ob bestimmte Ziele erreicht werden sollen (z.B. Abfluggewicht unter 250 Gramm). Daher werde ich hier auch keine konkreten Empfehlungen aussprechen.
Wenn du dir einen fertigen Kopter kaufst, ist meistens eine Empfehlung angegeben, für welche Akkus der Kopter ausgelegt ist. Wenn du deinen Kopter selbst baust, schau dir ähnliche Fertig-Kopter an, was für diese empfohlen wird.
Ein größerer Akku heißt nicht automatisch längere Flugzeit. Irgendwann ist der Sweetspot überschritten, dann kostet das zusätzliche Gewicht des Akkus wieder Flugzeit. Siehe "Raketengleichung". Außerdem macht sich ein schwerer Akku auch beim Flugverhalten bemerkbar.
Als Faustformel für eine sinnvolle Akku-Größe kannst du bei einem Standard-Kopter eine Gewichtsverteilung von zwei Dritteln des Gewichts für den Kopter selbst und einem Drittel für den Akku annehmen.
Rechenbeispiel:
Nehmen wir einen Kopter mit 400 Gramm Gewicht an (ohne Akku, dry weight
). Ich möchte mit 6S-Akkus fliegen. Also suche ich mir einen 6S Akku, der in etwa 200Gramm wiegt. Folgst du dieser Rechnung, landest du vermutlich landest du bei einem Akku zwischen 1000 und 1300 mAh. Gewicht pro mAh kann je nach Hersteller variieren.
Vermeide Ultra-Billig-Akkus. Hier wird oft mit Zahlen in "chinesischen Einheiten" geworben. Die tatsächliche Leistungsfähigkeit wird mit der aktuellen Temperatur, dem Datum oder der Anzahl der Kinder des Vorarbeiters multipliziert. Renommierte Hersteller, auf deren Angaben du dich eigentlich verlassen kannst sind Tattu, China Hobby Line (CNHL) und GnB.
Sicherheit
Akkus sind brennbar. Du willst deine Bude damit nicht abfackeln. Entsprechend solltest du Akkus in einem sicheren Behältnis lagern. Etwas aus Metall oder Ton bietet sich dafür an. Beispielsweise eine alte Munitionskiste aus Metall oder ein Blumentopf.
Munitionskiste | BatSafe | Blumentopf |
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Wichtig bei der Aufbewahrung ist, die Akkus NIEMALS druckdicht zu verpacken. Sonst hast du eine Rohrbombe. Wenn dir Munitionskiste Luftdichtigkeit verspricht, bohre ein paar Löcher oder entferne die Dichtung an einigen Stellen, damit im Fall eines Brandes der Druck gezielt entweichen kann. LiPo-Brände sind selbstversorgend. Wenn dein LiPo brennt, dann brennt er, egal wie viel Wasser du drauf kippst. Du brauchst nicht darauf hoffen, dass durch die Luftdichtigkeit die Luft im Behälter irgendwann verbraucht ist und das Feuer von selbst ausgeht. Der Brand erzeugt weiter Gase und wenn der Behälter druckdicht ist macht es irgendwann BUM.
Zum Lagern sollten die Akkus zudem auf Lagerspannung gebracht werden. Das ist die Spannung, bei der die Akkuchemie am stabilsten ist. Bei LiPo-Zellen beträgt diese Spannung 3,8 Volt. Dein Ladegerät sollte über einen Modus verfügen, über den du die Akkus auf Lagerspannung bringen kannst.
Zudem empfiehlt es sich, einen kleinen Akku-Tester griffbereit zu haben. Auch unterwegs.
LiPo-Tester (Premium) | LiPo-Tester (einfach) |
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Ladegeräte
Das Ladegerät bringt deine Akkus auf die gewünschte Spannung. Heißt, es lädt sie oder entlädt sie nach Bedarf. Beim Entladen wird die Energie meistens in Wärme umgewandelt. Da diese irgendwie aus dem Netzteil raus muss, läuft der Lüfter meists auf Volllast. Die Geschwindigkeit des Entladens ist durch die Menge der abführbaren Wärme begrenzt, normalerweise geht daher Entladen deutlich langsamer.
Bei Ladegeräten unterscheidet man zwischen jenen mit und ohne integriertes Netzteil. Hat das Ladegerät ein integriertes Netzteil, kannst du das Ladegerät direkt an die Steckdose hängen, aus der Wechselspannung (AC) kommt.
Empfehlungen (AC)
Hat dein Ladegerät kein integriertes Netzteil, musst du es an ein Netzteil anschließen, dass die Wechselspannung aus der Steckdose zuvor in Gleichspannung (DC) konvertiert. Für den Anfang willst du ein Ladegerät mit integriertem Netzteil.
ISDT 608AC
Das günstigste Ladegerät, dass sich zu kaufen lohnt.
- circa 65€
- 50W über integriertes Netzteil
- 200W über externes Netzteil
HOTA D6 Pro
- circa 100€
- 200W über integriertes Netzteil (nur Pro-Version)
- 650W über externes Netzteil
- 2 Ausgänge
SkyRC Q200
- circa 150€
- 200W über integriertes Netzteil
- 300W über externes Netzteil
- 4 Ausgänge
Empfehlungen (DC)
Wenn du dich halbwegs mit Elektrotechnik auskennst, kannst du statt einem Ladegerät mit integriertem Netzteil auch ein Ladegerät nur mit DC-Eingang holen. Ansonsten überspringst du diesen Abschnitt besser.
Ladegerät
ISDT Q6
- ca. 45€
- Eingangsspannung: 10-30V
- Ladeleistung (max): 200 Watt
ISDT Q8
- ca. 65€
- Eingangsspannung: 10-30V
- Ladeleistung (max): 500 Watt
Netzteil
Beim Netzteil solltest du darauf achten, dass die Ausgabespannung (DC) möglichst nah am oberen Ende der unterstützten Eingangsspannung deines Ladegeräts ist.
Anm. rumpelst1lzk1n: Wenn dir nicht klar ist, warum, holst du dir besser ein Ladegerät mit integriertem Netzteil.
Gängige Ausgangsspannungen für Netzteile sind 12 oder 24 Volt. Wenn dein Ladegerät beide Spannungen als Eingang ab kann, nimmst du also eher das Netzteil mit 24 Volt. Daneben sollte das Netzteil natürlich auch über genügend Watt Leistung verfügen, um die angestrebte Ladeleistung deines Ladegeräts erfüllen zu können. 100-200 Watt mehr schaden nicht.
Hier einige Netzteile als Beispiel:
Akku Lebenszyklus
Laden/Entladenn
Neue Akkus sollten "eingeflogen" werden. Also die ersten 2-3 Zyklen langsam mit maximal 1C geladen und bei Flug mit maximal 2/3 Gas geflogen (und damit entladen) werden. Wenn du sofort mit 2C den Strom rein pumpst und mit Vollgas los ballerst, geht das massiv auf die Leistungsfähigkeit der Akkus. Es gibt Menschen, die ihre Akkus direkt beim ersten Flug dadurch getötet haben, dass Sie permanent Vollgas geflogen sind.
Fliegen
Du solltest irgend eine Möglichkeit haben, die Spannung deines Akkus im Flug mitgeteilt zu bekommen. Vorzugsweise in Form der durchschnittlichen Spannung der einzelnen Zellen in deiner Brille im OSD.
Beim Fliegen entlädt sich der Akku (duh). Den Ladezustand kannst du an der Spannung der einzelnen Zellen ablesen.
Im Normalfall solltest du dir ab spätestens 3,5 Volt pro Zelle einen sicheren Landeplatz suchen.
Einzig TinyWhoop-Akkus kannst du bis ~3V runter prügeln.
Entsorgung
Über kurz oder lang wird dein Akku das Zeitliche segnen. Akkus sind genau wie Propeller Verbrauchsgegenstände. Gewöhn dich daran.
Bevor du einen Akku entsorgst, solltest du ihn so weit wie möglich entladen. Manche Ladegeräte bieten dazu spezielle Modi an, um den Akku zu "zerstören".
Andere Methoden beinhalten das kontrollierte Entladen mittels einer Glühbirne, die einfach so lange angeschlossen wird, bis sie nicht mehr brennt. Auch andere Widerstände, die einfach nur Energie verbrennen, eignen sich dafür.
Wenn dein Akku leer ist, kannst du ihn bei einer Batterie-Sammelstelle abgeben. Häufig findest du solche in Supermärkten oder Baumärkten.
Paralleles Laden
Wenn du mehr Akkus mit der gleichen Spannung und grob der gleichen Kapazität hast, kannst du dir überlegen, ob du dir ein sog. "parallel charging board" oder "Para-Board" zulegst. Das ist eine Platine, die mehrere Akkus miteinander verbindet, sodass sie für das Ladegerät wie ein einziger Akku aussehen. Das heißt, du kannst dein Ladegerät auf mehr Ampere einstellen.
Rechenbeispiel:
Du hast fünf Akkus je 1000 mAh. Lädst du diese einzeln mit je 1C, musst du dein Ladegerät auf 1 Ampere einstellen. Der Ladevorgang wird etwa eine Stunde pro Akku brauchen, also 5 Stunden insgesamt.
Verwendest du ein Para-Board, verhalten sich die 5 Akkus wie ein einziger Akku mit 5000 mah. Das heißt, du kannst mit 5 Ampere laden, ohne den Richtwert von 1C zu überschreiten. Der Ladevorgang wird circa eine Stunde insgesamt benötigen.
Wenn du dir ein Para-Board holst, achte auf folgende Punkte
- Die XT-Anschlüsse sollten mit Auto-Sicherungen abgesichert sein.
- Die Balancer-Anschlüsse sollten mit selbst-zurücksetzenden Polymer-Sicherungen abgesichert sein.
- Das Board sollte Anschlüsse für XT60 und XT30 haben.
- Die verfügbaren Balancer-Ports sollten für unterschiedliche Akku-Größen (idR 2-6S) ausgelegt sein.
Durch die Sicherungen vermeidest du zumindest grobe Akkuschäden und Brände, wenn du etwas falsch steckst.
Neben dem Laden von mehreren Akkus auf einmal bietet eine Para-Board noch weitere Vorteile. Ein gutes Board dient gleichzeitig als Adapter von XT60 (den die meisten Ladegeräte als Ausgang haben) auf XT30. Zudem schützt du die Anschlüsse deines Ladegeräts vor dem Ausleiern; ein Para-Board steckst du deutlich weniger oft an als die Akkus, die du in das Para-Board selbst steckst.
HGLRC Thor Pro | Uruav Blacklight |
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!!ACHTUNG!!
Beim parallelen Laden ist besondere Vorsicht geboten.
- Du kannst ausschließlich Akkus mit gleicher Zell-Anzahl parallel laden.
- Die Akkus sollten annähernd gleiche Kapazität haben.
- Die Akkus sollten einen annähernd gleichen Ladezustand haben. Die einzelnen Zellen sollten höchstens 0.1 Volt Abweichung zueinander haben. VOR DEM ANSTECKEN PRÜFEN!
- Keiner der Akkus sollte eine beschädigte Zelle haben, andernfalls kann es sein, dass du Zelle an gleicher Stelle in den anderen Akkus ebenfalls beschädigst.
Der erste eigene Kopter
In diesem Abschnitt geht es darum, sich seinen ersten eigenen Kopter anzuschaffen. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten.
Für welche du dich auch immer entscheidest, eine dringende Empfehlung für den Anfang:
BLEIB VERDAMMT NOCHMAL BEI BEWÄHRTER HARDWARE!
Das kann man gar nicht oft und lautstark genug betonen.
Irgendwelche Exoten-Kopter mit faltbaren Armen und sonstigen Sperenzchen bringen erfahrungsgemäß Eigenheiten mit, die dazu führen, dass ein Anfänger damit vor Herausforderungen gestellt wird und wenig bis gar keinen Spaß damit hat. Es gibt bei normalen Koptern genug Dinge, die man falsch machen kann.
Anm. rumpelst1lzk1n: Erfahrungsgemäß strapazierst du die Hilfsbereitschaft als Neuling über jedes Maß, wenn du neben von den Menschen in der Community erwartest, dass sie die Eigenheiten deines Sonderbaus auseinander klabustern.
Und das Verlangen, direkt mit irgendwelchen Spezialitäten einzusteigen ohne die Grundlagen an simplen Koptern zu lernen, kann in der hilfsbereitesten Community dazu führen, dass man dich mit deinen dir selbst eingebrockten Spezialproblemen allein lässt.
Anm. rumpelst1lzk1n: Solltest du dich genau in dieser Situation wiederfinden: Heul' nicht rum, leb mit deinen Entscheidungen und mach das beste draus. Wird halt jetzt ein etwas steinigerer Weg.
TinyWhoop, 3" oder 5" mit Standard-Frame sind deine Freunde um am Anfang Erfahrungen zu sammeln.
Fertigen Kopter kaufen
Wenn du eine fertigem Kopter kaufst, sparst du jede Menge Zeit mit der Auswahl der Komponenten und dem Zusammenbau und Einstellen. Häufig bekommst du eine fertig gebaute Kopter günstiger als wenn du ihre Einzelteile separat kaufen würdest. Zudem kannst du erwarten, dass der Kopter bereits akzeptabel eingestellt ist, was das Flugverhalten angeht.
Für viele gehört das selbst bauen des Kopters einfach zum Hobby dazu. Ich will dich aber nicht davon ab bringen, ein fertiges Gerät zu kaufen.
Anm. remove_me: Wenn du deinen Kopter nicht selber baust, bist du eigentlich auch nix wert. Aber schön, dass du da bist!
Anm. rumpelst1lzk1n: Lass als Neuling die Pfoten von den tiefer gehenden Einstellungen bei fertigen Kopter. Nix mit neueste Betaflight-Version flashen und PID-Tuning. Der Hersteller weiß normalerweise, was er einstellt, damit der Kopter sauber fliegt.
Ready-to-Fly / RTF
RTF wird für 2 leicht unterschiedliche Produkte verwendet.
Zum einen bezeichnet es komplette Kits, bestehend aus Brille, Funkfernsteuerung und Kopter. Ggf. sogar noch mit Akkus und Ladegerät. Auspacken, Akkus laden, losfliegen. Theoretisch das Rundum-Sorglos-Paket. Meistens kommen hier aber billigste Komponenten zum Einsatz, daher sind solche Kits mit Vorsicht zu genießen.
Zum anderen wird der Begriff als Synonym für "Bind and Fly" verwendet.
Bind and Fly / BNF
Der Kopter ist flugfertig zusammengebaut, verfügt über ein Videosystem und einen Funkempfänger. Du musst diesen eigentlich nur noch an die Funkefernbedienung binden.
Plug'n'Play / PNP
Der Kopter ist flugfertig zusammengebaut, verfügt über ein Videosystem, hat aber im Gegensatz zum BNF KEINEN Funkempfänger an Bord. Du musst diesen selbst nachrüsten. Praktisch, wenn man sowieso noch einen Funkempfänger daheim rum liegen hat.
Powertrain
Powertrain bezeichnet den Kopter ohne Videosender und Empfänger. Das Paket besteht also nur aus dem Frame, Flight Controller, ESC und den Motoren.
Gibt es ganz selten bei Koptern von namenhaften Herstellern, ist eher auf dem Gebrauchtmarkt zu finden.
Empfehlungen (Kopter kaufen)
Für fertige Kopter gilt immer die Empfehlung, sich Testberichte dazu auf Youtube anzusehen.
Happymodel Mobula 6 / 7
Wenn du im Winter einsteigst, solltest du dir überlegen, ob du dir einen TinyWhoop holst und damit innen fliegst. Die Mobula-Serie von Happymodel liefert hier seit Jahren konstant gute Vertreter.
Die Mobula 7 unterscheidet sich von der Mobula 6 darin, dass die 7er geringfügig größer ist.
Außen kann man beide Kopter begrenzt fliegen, wenn es windstill ist.
GepRC Phantom / Emax Babyhawk
Schöne kleine Toothpicks mit gut Power. Anfängerfreundlich, verzeihen aufgrund des geringen Gewichts Crashes und wirken nicht so bedrohlich, wenn du damit z.B. im Park cruisen möchtest.
iFlight
Kaum ein anderer Hersteller hat mehr Piloten ihren ersten fertigen Kopter verschafft.
Nazgul 5 (Evoque/Eco)
Einer der bekanntesten Einsteiger-Kopter. Das Produkt hat inzwischen mehrere Iterationen hinter sich. "Evoque" ist eher die Premium-Variante, "Eco" die mit etwas günstigerer Hardware. iFlight liefert verlässliche Qualität, Dokumentation und verwendet Standard-kompatible Teile. Zudem kriegt man die Kopter mit Analog oder Digital und unterschiedlichen Protokollen zur Fernsteuerung.
AOS 5 V2
Die gleiche Hardware wie im iFlight Nazgul. Allerdings in einem Frame, der eher in der Kategorie "obere Mittelklasse" anzusiedeln ist, da relativ viel KnowHow in die Entwicklung geflossen ist.
Diatone Roma F5 (V2)
Ähnlich dem iFlight Nazgul. In Sachen Qualität der Komponenten steht der Roma F5 dem Nazgul in nichts nach. Die größte Frage ist, welchen man zum aktuellen Zeitpunkt günstiger bekommt und welcher Frame einem besser gefällt.
GepRC Mark 5
Ähnlich dem iFlight Nazgul. Siehe Diatone Roma F5.
Eigenbau
Wenn du deinen Kopter selbst baust, lernst du dabei sehr viel über ihre Zusammensetzung und die Komponenten. Das hilft ungemein, wenn du dein Fluggerät nach einer Bruchlandung reparieren musst.
Anm. Puffi: Für den Kauf von Einzelteilen gilt: Bei Motoren und Armen immer 2 mehr bestellen.
Builds
Im Folgenden werden einige mögliche Builds vorgestellt, von Budget bis Premium.
Die Builds konzentrieren sich auf gängige Frames und Hardware. Für 5" Frames/Kopter wirst du die größte Teileauswahl finden.
Wenn du darüber hinaus noch Inspiration suchst, lohnt sich ein Blick auf die Website rotorbuild. Dort veröffentlichen einige Piloten ihre Builds.
Beim Flight Controller verwenden wir etwas mit Betaflight.
Die Builds sind mit 6S-Akkus mit einer Kapazität von 1000-1300 mAh gedacht. Für 4 Stück davon kannst du nochmal etwa 100€ einplanen, je nach Marke.
Zudem ist bei der Preiskalkulation kein Ersatzmotor mit drin. Einen Ersatz-Motor solltest du dir schon mit bestellten.
Natürlich kannst du bei den Builds nach Belieben Teile tauschen, z.B. den Premium Frame mit den Budget-Motoren verwenden oder ein Premium-Build mit analoger statt digitaler Videoübertragung bauen.
Budget
Bei einem Budget-Build gehe ich davon aus, dass auch deine andere Ausrüstung eher in die Kategorie "Budget" fällt. Das heißt, du fliegt auf jeden Fall Analog.
Im schlimmsten Fall hast du auch noch ein Legacy-Funksystem wie FrSky. Frühere Versionen dieses Guides haben bei diesem Budget-Build ebenfalls noch auf ein Legacy-Funk-Protokoll gesetzt.
Anm. Teflon.Don: Ja ne, FrSky sollte man echt keinem mehr antun.
Selbst wenn man sich ein gebrauchtes Modell mit einem Legacy-Funksystem kauft, sollte man sich schleunigst überlegen, ob man nicht in ein Upgrade auf ELRS investiert.
Kostenpunkt dieses Builds sind in etwa 220€.
- Frame: TBS Source One (ca. 30€)
- Motor: Emax Eco2 oder XingE (ca. 60€)
- ESC & FC: JHEMCU F405 Stack (ca. 75€)
- Receiver: ELRS (ca. 15€)
- Videosender: HappyModel OVX300 (ca. 15€)
- Kamera: Caddx Ratel, Runcam Racer, Foxeer Racer (ca. 25€)
Mittelklasse
Ab der Mittelklasse gehe ich davon aus, dass du für den Videoempfang bereits ein digitales System hast. Entweder DJI, Walksnail oder HDZero. Siehe oben.
Kostenpunkt dieses Builds sind in etwa 350-400€.
- Frame: Diatone Roma F5 (ca. 50€)
- Motor: iFlight Xing2 (ca. 80€)
- ESC & FC: Diatone Mamba F405 Stack oder iFlight SucceX-E F4 (ca. 100€)
- Receiver: ELRS (ca. 15€)
- Videosystem: passend zum Videoempfänger (ca. 110-140€)
Premium
Anm. rumpelst1lzk1n: inb4: Aus dem Weg, Geringverdiener.
Du willst also gleich zu Anfang ein Premium-Build haben? Überleg dir das gut. Gerade zu Anfang wirst du viel Crashen. Das kann teuer werden. Und als Anfänger wirst du wahrscheindlich keinen Unterschied zwischen Budget- und Premium-Motoren feststellen. Bau dir lieber 2 mal ein 300€ Quad als einmal ein 600€ Quad.
Anm. Puffi: Teuer ist erst gut, wenn man lang genug fliegt um Unterschiede erkennen zu können.
Kostenpunkt dieses Builds sind in etwa 500-600€.
- Frame: ImpulseRC Apex 5 (ca. 100€)
- Motor: ETHIX Mr Steele Stout (110-120€)
- ESC & FC: Diatone Mamba F722 App Stack oder iFlight SucceX-D F7 (ca. 130€)
- Receiver: ELRS, Tracer oder Crossfire (ca. 15-35€)
- Videosystem: passend zum Videoempfänger (ca. 110-180€)
Racer
Kostenpunkt dieses Builds sind in etwa 400-500€.
- Frame: Five33 Switchback Pro (ca. 50€)
- Motor: T-Motor F60 (2207, ca. 110€)
- ESC & FC: Hobbywing XRotor oder Foxeer Stack (ca 130-150€)
- Receiver: ELRS, Tracer oder Ghost (ca. 15-35€)
- Videosystem: HDZero mit 90FPS Cam (ca 150€)
Ein weiterer Kostenfaktor beim Racing sind die Ersatzteile! Ob Arme, Motoren oder Kameras. Du wirst Ersatz brauchen.
Tune
Nach dem Zusammenbauen des Kopters solltest du auch noch in Betaflight das Flugverhalten einstellen. Das kann man auf die Spitze treiben, für die ersten paar Monate im Hobby reicht aber ein Standard-Tune. Links zu unterschiedlichen Quellen für Tunes findest du in der Linkliste.
Anm. Puffi: Gutes Tuning wird erst wichtig wenn du gut fliegen kannst.
Bauanleitungen
Halbwegs gute Bauanleitungen für Kopter gibt es in Youtube wie Sand am Meer.
Ein ganz passables Beispiel ohne viel Bullshit, wie der Aufbau ablaufen kann, findest du unter folgendem Video:
Die Teile können variieren und du wirst während des Builds mit Sicherheit noch jede Menge Handbücher und Schemata wälzen, um die richtigen Lötpads zu finden, über die du die einzelnen Komponenten miteinander verbindest.
Löten
Wenn du im Hobby unterwegs bist, wirst du dich unweigerlich mit dem Thema Löten beschäftigen müssen. Zum selbst bauen deines Kopters sowieso. Und auch wenn du dir einen flugfertigen Kopter gekauft hast, wirst du diesen nach dem ein oder anderen Crash reparieren müssen.
Hauptwerkzeug ist der Lötkolben. Dieser sollte Temperatur-gesteuert sein. Nimm bitte nicht einfach den nächstbilligen Lötkolben aus dem Baumarkt, diese haben meistens keine Temperatursteuerung sondern geben einfach Vollgas.
Versuche bleihaltiges Lötzinn zu bekommen. Damit lötet es sich leichter als mit bleifreiem. Dazu sollte das Lötzinn Flussmittel (engl. rosin core) enthalten.
Gute kompakte Lötkolben sind z.B.
- TS100 / TS101
- Sequre Mini SQ-001
- Pinecil
- Sequre Mini D60
Diese kannst du unter anderem auch mit einem LiPo-Akku oder einer Powerbank betreiben. Das ermöglicht es dir, unterwegs zu löten und z.B. schnell mal eine defekte Komponente im Feld zu tauschen. Für den Betrieb auf der Werkbank eignen sich die hier im Guide empfohlenen Akku-Ladegeräte. Diese haben eine Netzteil-Funktion, mit der die Lötkolben betrieben werden können.
Anm. Puffi: Wenn du zu viel Angst vorm Löten hast hol dir ne Trainingsplatine und übe!
Übungsplatine
Du musst keine SMD-Komponenten löten können, aber mit Lötflächen im Bereich um 4 mm² solltest du klarkommen, ohne dass du eine unförmige Spur aus Lötzinn und ein Masaker von Komponenten quer über die Platine verteilt hinterlässt.
Diatone Übungsplatine | MuteFPV Übungsplatine |
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Lötspitzen
Auch bei der Lötspitze gilt, dass sie keine SMD-Komponenten löten können muss.
Im Nachfolgenden 3 Spitzen, die sich für Lötkolben in der Bauart des TS100 bewährt haben. Alle oben aufgeführten Modelle nutzen dabei die gleiche Art der Aufnahme für die Spitzen. Für Lötkolben mit anderen Aufnahmen gibt es mit Sicherheit ähnliche Spitzen.
DS24 | C4 | BC2 |
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Universallösung, reicht eigentlich für alles | Für große Lötstellen, beispielsweise auf dem ESC | Der kleine Bruder der C4-Spitze |
Flussmittel
Lötfett oder Lötwasser ist säurehaltig und auch elektrisch leitfähig, es zerstört Leiterplatte + Bauteile und verursacht Kriechströme. Hier also ein lautes NEIN!!! Das Zeug ist für Kupferrohrinstallation (Gas/Wasser/Scheiße) gedacht.
Was du willst, ist Flussmittel (engl. Flux). Das gibt es flüssig oder als Gel. Zum Teil auch in Form eines Stiftes, mit dem man das auftragen kann. Achte dabei darauf, dass das Flussmittel als "no clean" beworben wird. Wenn das nicht der Fall ist, solltest du deine Elektronik nach dem Löten z.B. mit Isopropanol reinigen, da die Reste des Flussmittels elektrisch leiten und dir so Bauteile töten.
Flux Stift | Flux Gel |
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Lötgore
Vorsicht, zart besaitete Elektrotechniker sollten ab hier aufhören zu lesen.
Anm. rumpelst1lzk1n: Die folgenden Löt-Unfälle werden Ihnen stolz präsentiert von LegoRJ35.
Wenn deine Lötversuche so oder ähnlich aussehen, dann solltest du definitiv nochmal üben.
Saubere Lötstellen sehen nicht aus, wie Batzen von Heißkleber sondern haben eine glatte Oberfläche und glänzen.
Build on Demand
Neben dem Kaufen und selbst bauen gibt es noch die Möglichkeit, dass du dir einen Kopter nach Wunsch bauen lässt. Entweder von einem Kumpel, der schon im Hobby drin ist, von einem kommerziellen Dienstleister, oder von jemandem, der diesen Dienst hobbymäßig im Netz anbietet.
Bei jemandem, den du für den Zusammenbau bezahlst, kannst du mit ca. 200€ für diese Dienstleistung rechnen. Mehr oder weniger. Das ist abhängig davon, was er sonst noch so alles am Kopter macht, ob z.B. die Elektronik bereits getuned sein soll.
Bei einem Kumpel ist mindestens ein Kasten Bier fällig. Zur preislichen Einordnung. Muss natürlich nicht Alkohol beinhalten.
HD Aufnahmen
Wer wirklich gutes Bildmaterial von seinem Flug haben will, packt eine Action-Cam auf die Drohne.
Am verbreitetsten sind die unterschiedlichen Modelle der GoPro Hero-Reihe.
Andere populäre HD-Kameras sind:
- GoPro Session
- DJI Action 2
- Insta360 Go(2)
- Runcam Orange
- Runcam Thumb (Pro)
Vergleichbare Liste von Kameras, die im FPV-Bereich genutzt werden.
Bildstabilisierung
Damit das Bild deiner HD-Aufnahmen schön geschmeidig aussieht, gibt es elektronische Hilfsmaßnahmen, die den Bildverlauf glätten. Dazu werden neben den Bildinformationen auch noch Daten des meistens in der Kamera verbauten Gyroskops verwendet. Dann wird der Film an den entsprechenden Stellen beschnitten um den aktuellen Bildausschnitt mit dem darauf folgenden mittig zu halten.
Software
Zur Bildstabilisierung stellen die Kamerahersteller oft eigene Software zur Verfügung.
Bekannte Beispiele:
- Realsteady Go (2) von GoPro
- Insta360 Studio
Darüber hinaus gibt es auch noch ein OpenSource Projekt namens Gyroflow. Im Gegensatz zu Realsteady und Insta360 Studio funktioniert diese mit nahezu beliebigen Kameras. In der Qualität steht Gyroflow den anderen in nichts nach und übertrifft diese zum Teil sogar.
Videobearbeitung
Wenn du bei deinen Videos Effekte (z.B. Übergänge) einfügen möchtest, die über einfache Schnitte hinaus gehen, wirst du auch dafür Software benötigen.
Der Goldstandard im Bereich Videoschnitt dürfe wohl Adobe Premiere sein.
Wenn du keinen Geldscheißer für Adobe-Produkte hast, gibt es auch andere (kostenlose) Software.
Beispielsweise DaVinci Resolve. Dieses ist in der Basisversion kostenlos und wie die Produkte von Adobe eine "echte" Industrielösung aus der Filmbranche.
Du willst es wirklich kostenlos? Mit allen Features? Am Ende verlangst du sogar noch, dass es OpenSource sein soll?
Na gut du kleiner Kommunist, hier sind 3 Vorschläge:
Egal welche der oben genannten Software du nimmst, sie funktionieren auf den ersten Blick recht ähnlich. Ein Zeitstrahl, auf dem du unterschiedliche Quellen für Video und Ton anlegen kannst, die jeweilige Originalquelle, eine Vorschau für das Endprodukt und dann noch ein paar Segmente, in denen du Einstellungen tätigen kannst.
Je nachdem wie aufwändig dein bearbeitetes Video ist, solltest du einen starken Rechner haben und die Videosoftware direkte Schnittstellen der Grafikkarte nutzen können.
Musik
Wenn du Videos mit Musik unterlegen möchtest, solltest du darauf achten, dass die verwendete Musik "public domain" oder anderweitig "royalty free" ist, der Urheber also kein Geld für die Verwendung haben möchte. Häufig wird zudem eine Unterscheidung zwischen privater und kommerzieller Nutzung gemacht. Wenn du mit dem Video explizit Geld verdienen möchtest, solltest du doppelt sicher gehen, dass auch die kommerzielle Verwendung kostenlos ist.
Mögliche Quellen für Musik:
- epidemicsound.com, Abo-Modell
- freemusicarchive.org, kostenlos
- freepd.com, kostenlos
- pixabay.com, kostenlos
Zusatzausrüstung
Bit-Set
Du wirst vor allem viele Schrauben mit kleinem Innensechskant haben. Wenn du hier noch nichts hast, leg dir ein kleines Sortiment an entsprechenden Schraubenziehern oder Bits zu. Insbesondere die Hex-Bits für 1.5, 2.0, 2.5 und 3.0 sind hier relevant.
Ein universales Set, dass dir sicher auch außerhalb von FPV gute Dienste leisten wird, ist z.B. das iFixit "Mako Precision Bit Set".
Prop-Tool
Propeller werden meistens mit einer M5-Mutter befestigt. Das willst du nicht mit einem normalen 8er-Schraubenschlüssel fest ziehen. Eine Ratsche, ein Ringratschen-Schlüssel oder ein sogenanntes Prop-Tool helfen ungemein.
Prop-Tool | Ringratsche |
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Rucksack
Es gibt spezielle Rucksäcke für Kopter. Herausragendes Merkmal sind die Spannriemen, mit denen du Quads außen am Rucksack befestigen kannst. Ansonsten tut es auch jeder Rucksack. Nützlich ist, wenn du den Rucksack fest unterteilen kannst in Fächer für Akkus, die FPV-Brille, Funke, ... Das findest du häufig als Eigenschaft bei jedem X-beliebigen Foto-Rucksack.
Schmiermittel & Dämpfungsfett
Im Vergleich zum klassischen Modellbau hat man im FPV mit Koptern deutlich weniger Bewegtteile. Dennoch gibt es einige Sachen, die sich bewegen und die man entsprechend behandeln möchte.
Wenn man möchte, dass die Sticks in der Funkfernsteuerung besonders geschmeidig laufen oder weniger nachschwingen, kann man mit Schmiermittel, Dämpfungsfett oder Teflon-Band nachhelfen.
Auf den Verbundstellen eines FPV-Frames aufgebracht nimmt ein Dämpfungsfett Vibrationen raus.
Das sind aber alles Feinheiten, wenn du wirklich das letzte Quäntchen raus kitzeln möchtest.
Anm. Tefl0n.D0n: Ja also dann... Was noch im Guide fehlt ist Nyogel
Gerne genommen werden hier z.B. Nyogel als Dämpfungsfett, von TBS "Gimbal Sensation and Intimacy" als Kombo aus Schmiermittel und Dämpfungsfett oder das gute alte Teflon-Band aus dem Baumarkt.
Rechtliches
Anm. rumpelst1lzk1n: Ich bin kein Anwalt. Alle juristischen Angaben ohne Gewähr.
In diesem Abschnitt geht es um die rechtliche Situation als FPV-Pilot.
Juristisch betrachtet bist du mit einem unbemannten Fluggerät ("unmanned aerial vehicle", UAV, oder "unmanned aircraft system", UAS) unterwegs. Das umfasst Modellflieger und -hubschrauber genauso wie unsere Multikopter.
Anm. rumpelst1lzk1n: Auch wenn Modellbau-Opas gerne mal meinen, Drohnen sind was aNdErEs. spongebob_mock_meme.jpg
Grundsätzlich gilt: Sei kein Arschloch, dann wird in den allermeisten Fällen darüber hinweg gesehen, wenn du mal nicht ganz so legal unterwegs bist.
Halte Abstand zu Unbeteiligten, damit sie sich von deiner kinderfressenden Killerdrohne nicht bedroht oder beobachtet fühlen.
Natürlich kannst du immer an jemanden geraten, der einen schlechten Tag hat, grundlos Streit sucht, oder in einer sehr deutschen Mentalität meint, dass du doch sicher gegen irgend ein Gesetz verstoßen MUSST, so viel Spaß wie du offensichtlich hast. Zudem setzt bei manchen auch einfach das Hirn aus, wenn sie den Begriff "Drohne" hören. Der einfachste Weg ist, zu gehen.
Führerscheine
Um unbemannte Luftfahrzeuge führen zu dürfen, gibt es 2 Führerscheine.
der kleine Drohnenführerschein
MACH IHN!
Auf einer Website des Luftfahrtbundesamtes kannst du den kleinen Drohnenführerschein für die Kategorie "A1/A3" machen. Den brauchst du.
Zum einen hast du dann schon mal alle Regeln gehört, die es zu beachten gilt.
Zum anderen hast du ein offizielles Dokument, dass du jemandem unter die Nase halten kannst, der dir grundlos auf den Sack gehen will. Betonung liegt auf "grundlos". Sei kein Arschloch.
Anm. rumpelst1lzk1n: Du solltest schon mit den Regeln vertraut sein. Ob du sie dann auch einhältst ist ein anderes Thema. Aber wenn du dich entscheidest, bestimmte Regeln nicht sooo genau zu befolgen, sollte das eine bewusste Entscheidung auf Basis einer Risikoabwägung sein. Auf der Wiese neben der Siedlung ohne Einhalten des Mindestabstands fliegen? Solang sich niemand über dich beschwert und du niemandem auf den Sack gehst? Nuja. Durch die Fußgängerzone mit dem 5" ballern? Neben dem Flughafen fliegen? Nicht so cool. Ist halt scheiße auch für andere Leute in dem Hobby, wenn deine Aktion entweder statistisch relevant wird oder das Potential für einen Zeitungsartikel hat. Wirft ein schlechtes Bild aufs Hobby und da hat eigentlich keiner Bock drauf, weil das mittelfristig nur zu noch schärferen Regeln führt.
der große Drohnenführerschein
Den großen Drohnenführerschein (Kategorie "A2") brauchst du als Anfänger definitiv nicht. Zudem ist der Nutzen für FPV fraglich, da unsere Fluggeräte meistens keine CE
-Kennzeichnung haben, die für diese Kategorie vorausgesetzt wird.
Der Schein kostet abhängig vom Anbieter der Schulung 200-300€. Gegebenenfalls noch mehr, wenn die Schulung mehr ist als ein Online-Kurs und z.B. auch noch Präsenzunterricht beinhaltet.
Mit dem großen Schein darfst du näher an Wohngebiete und unbeteiligte Personen fliegen. Und du bekommst leichter eine Sondergenehmigung von der für die jeweilige Region zuständigen Luftfahrtbehörde. Eigentlich brauchst du den Schein nur, wenn du professionell (z.B. als Auftragsarbeit) fliegst.
Einordnung der Kopter
Kategorien
Es gibt 3 große Kategorien.
- Open
- Specific
- Certified
Wenn du nicht weißt, in welcher Kategorie du fliegst, ist es "Open". Andernfalls wüsstest du, dass es anders ist. Specific und Certified sind als Kategorien beide außerhalb des Scopes, den man für den Einstieg in FPV benötigt. Entsprechend sind diese hier ausgeklammert.
Unterkategorien
Die Kategorie "Open" ist nochmal in 3 Unterkategorien A1-A3 unterteilt. Auf diese beziehen sich auch die Drohnenführerscheine. Siehe oben.
Unsere Kopter fallen normalerweise in die Sub-Kategorien A1 (unter 250 Gramm) oder A3 (darüber).
Siehe auch Website des LBA.
technische Kategorien
Die technische Kategoriesierung (C0 bis C4) ist für selbst gebaute Kopter irrelevant. Für fertige Kopter und Drohnen muss sich der Hersteller um eine entsprechende Einordnung und Zertifizierung kümmern.
lokale Vereine
Die wenigsten Kopter-Piloten sind Mitglieder eines Modellbau- oder Modellflieger-Vereins. Den Vereinen wird oft nachgesagt, dass sie nur aus Modellbau-Opas bestünden.
Anm. rumpelst1lzk1n: Stimmt nicht immer, aber doch sehr oft. Technisch meistens vor 10 wenn nicht gar vor 20 Jahren stehen geblieben.
Dass Modellbau-Vereine bei der Neuregelung der Luftfahrtgesetze im Bezug auf Modellbau und Drohnen 2021 einen Sonderstatus erhalten und bis 1.1.2023 noch Schonfrist haben, in der die Mitglieder nach den alten Regeln fliegen dürfen, wirkt sich zudem nicht sonderlich positiv auf die "Völkerverständigung" aus.
Viele Modellbau-Vereine betreiben eigene Modellflugplätze, an denen Sonderregelungen gelten. So dürften Fluggeräte dort oft höher aufsteigen als die üblicherweise erlaubten 120 Meter.
Das Fliegen auf den Modellflugplätzen ist meistens Vereinsmitgliedern vorbehalten. Wenn du nicht Mitglied in dem entsprechenden Verein bist, kannst du meistens trotzdem dort fliegen wenn du eine sog. Tagesmitgliedschaft abschließt. Diese kostet normalerweise etwa zwischen 3-5 Euro.
Vorausgesetzt, die Modellbau-Opas vor Ort sind überhaupt gewillt, dich mit deinem Kopter fliegen zu lassen.
Anm. rumpelst1lzk1n: Erfahrungsgemäß werden Multikopter- und FPV-Piloten in solchen lokalen Vereinen diskriminiert bzw. dürfen auf deren Flugplätzen nicht mit ihrem Setup fliegen. Außer du erwischst einen der seltenen Vereine, in denen es eine entsprechende Abteilung für FPV gibt.
Dachverbände
Anders als bei den lokalen Vereinen sind die Multikopter bei den Dachverbänden schon eher angekommen und akzeptiert.
Erwähnenswert sind hier
- Deutscher Modellflieger Verband e.V.
- Modellflugsportverband Deutschland e.V.
- Österreichischer Aeroclub
- Schweizerische Modellflugverband
Hier lohnt es sich über eine Mitgliedschaft nachzudenken. Zum einen beinhaltet die Mitgliedschaft eine Haftpflichtversicherung für deine Modellflug-Aktivitäten, also auch für unseren Kopter-Kram.
Zum anderen kommst du damit auch in den Genuss von Sonderregelungen, welche diese Dachverbände für ihre Mitglieder ausstellen dürfen (LuftVO §21f).
Siehe:
Konkret entfällt hier die Pflicht, bei FPV einen Spotter einzusetzen sofern der Flugbetrieb trotzdem in Sichtweite und unterhalb von 30 Metern erfolgt.
Versicherung
MACHEN!!!
Häufig sind private Flüge mit Drohnen bei einer allgemeinen Haftpflichtversicherungen mit enthalten, die man als erwachsener Mensch sowieso haben sollte.
Anm. Crash: Wer keine hat, hat die Kontrolle über sein Leben verloren
Wenn du eine hast, schau trotzdem nach, ob und in welchem Maß Drohnen abgedeckt sind.
Wenn es nicht abgedeckt ist, und du nicht z.B. über Mitgliedschaft in einem Modellbauverein (siehe oben) versichert bist, kannst du so eine Versicherung auch separat abschließen.
Wenn du professionell arbeitest, solltest du nochmal zu deinem Versicherungsmenschen des Vertrauens gehen und prüfen, ob dein Versicherungsschutz auch für gewerbliche Arbeiten gilt.
Gesetzestexte und Verordnungen
Anm. rumpelst1lzk1n: Hier wird es juristisch. Paragraphenreiter aufgepasst.
Es folgt eine Liste mit Links zu Gesetzestexten, die für das Hobby von Relevanz sind.
Alle Angaben aber ohne Gewähr.
3D-Druck
Man braucht immer wieder etwas. Halterungen für Antennen und Kameras, Landefüße, etc.
3D-Druck ist da der Helfer in der Not. Es ist nützlich in dem Hobby, einen 3D-Drucker zu haben, oder jemand zu kennen, der einem Teile drucken kann.
Wenn man selbst keinen Zugriff auf einen Drucker hat, gibt es online eine Vielzahl an Diensten, die einem die gewünschten Teile für mehr oder weniger Geld drucken.
Auch bei einem örtlichen FabLab-Verein vorbei zu schauen kann sich lohnen. Diese haben meistens 3D-Drucker und auch eine Vielzahl anderer Werkzeuge.
Eine gute Anlaufstelle um nach Druckteilen für seinen Frame zu suchen ist yeggi.com. Masochisten suchen auch direkt auf thingiverse.com, aber deren Suche ist leider wenig zuverlässig.
Drucker
Falls du selbst überlegst, dir einen Drucker zu kaufen, hast du effektiv die Wahl zwischen folgenden Szenarien:
-
einen billigen Drucker kaufen und mit viel Zeitaufwand und nochmal etwas Geld zu einem guten Drucker umbauen.
-
einen guten aber teureren Drucker kaufen, der direkt und fast immer einwandfrei funktioniert.
Für das erste Szenario solltest du dich an die beliebten geläufigen Drucker halten. Beispielsweise einen Ender 3. Wie auch bei Koptern gilt: Für häufig genutzte Sachen findest du online viel Doku für weitere Modifikation.
Eine Art Mittelweg stellen z.B. Drucker wie der Anycubic Kobra dar. Diese versprechen ebenfalls Features wie Autoleveling oder ein beheiztes Bett die früher den teureren Druckern vorbehalten waren..
Für das zweite Szenario empfehle ich einen Drucker von Prusam, Ultimaker oder Bambu Lab. Nicht so teuer wie die hochprofessionellen, aber out of the box voll funktionsfähig ohne die Notwendigkeit, viel Zeit in Tuning zu investieren.
Bei mittleren Druckern ist durch Kalibrierung, slicer Settings und hardware Modifikationen noch einiges an Druckgeschwindigkeit und Qualität herauszuholen.
Materialien / Filament
- TPU: Die meisten Teile sollten in TPU gedruckt werden. Dieses verfügt über eine gewisse Flexibilität, was dafür sorgt, dass es Stürze besser aushält.
- PLA: Ist das billigst und meist verbreitetste Filament ist recht fest aber bricht unter Belastung, außerdem ist es nicht wirklich Wärme beständig. Schon starke Sonneneinstrahlung kann es zum verbiegen bringen.
- PETG: Ist nur etwas teurer als PLA, aber viel stabiler und auch gegenüber Wärme hält es mehr aus.
Wichtige Tips
- Trockne dein Filament
- gerade bei TPU ist trocknen sehr wichtig da es hygroskopisch ist und daher mit der Zeit Wasser in sich trägt. Beim Erhitzen in der Nozzle auf mehr als 200C° wird das Wasser gasförmig und dein Druck wird porös.
- Pro Tip: lege zum trocknen einfach 3 Lego-Steine auf dein Heizbett, dann das Filament drauf und mit einer Schachtel zudecken. Nun das Heizbett auf ca. 70-80°C aufheizen und je nach gezogener Feuchtigkeit 2-4h warten. Achtung nicht unbeaufsichtigt lassen
- Alternativ kannst du das Filament etwas komfortabler auch in einem Dörrautomaten trocknen.
- Wenn du eine Glasplatte als Druckoberfläche hast, kannst du sie entweder jedes mal vorm Drucken mit Alkohol (z.B. Isopropanol) reinigen. Oder du trägst eine dünne Schicht UHU-Stick auf und hast eine Zeit deine Ruhe, aber dafür ist die Oberfläche deines Drucks nicht so gut.
Jenseits von Multikoptern
FPV ist nicht auf Kopter beschränkt. Natürlich kannst du so ein System in alle möglichen Gerätschaften einbauen, ob Auto oder Boot.
Flugzeuge erfreuen sich bei vielen Kopter-Piloten ebenfalls einer großen Beliebtheit. Dort kommt oft eine ähnliche oder sogar die gleiche Steuersoftware wie bei Multikoptern zum Einsatz.
Glossar
Der Themenbereich FPV ist voller Anglizismen
Bando | Verlassenes Gebäude, alte Industrieanlage, Lost Place |
DVR | Digital Video Recording, Videoaufzeichnung üblicherweise auf SD-Karte in der FPV-Brille |
FPV | First Person View, Bildübertragung aus dem Fluggerät um eine Pilotensicht zu erzeugen |
Funke | Funkfernsteuerung, Funkfernbedienung |
LOS | Line of Sight, Sichtflug, der Pilot beobachtet das Fluggerät |
Radio | siehe Funke |
Receiver, RX | Empfänger, abhängig vom Kontext ist der Empfänger für Steuersignale am Fluggerät oder der Videoempfänger an der Brille gemeint |
Transmitter, TX | Sender, abhängig vom Kontext ist der Sender für Steuersignale in der Funkfernsteuerung oder der Videosender am Fluggerät gemeint |
Linkliste
Youtube-Channel
Einsteigerfreundlich / Tutorials / legitime Produktbewertungen
Kanal | Beschreibung |
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Joshua Bardwell | Der FPV-Jesus. Nachrichten, Tutorials, Live-Q&A und Produktbewertungen |
Nick Burns | Produktbewertungen, hauptsächlich TinyWhoops und Toothpicks. |
Gal Kremer | Produktbewertungen |
Albert Kim | Produktbewertungen |
Oscar Liang | Produktbewertungen |
Mr ShutterBug | Produktbewertungen und Basteln, hauptsächlich TinyWhoops |
AndyRC | Produktbewertungen, nicht nur Quads, auch Flugzeuge, aktuell wohl inaktiv. |
Pawel Spychalski | Tutorials vornehmlich um iNAV |
Painless360 | Produktbewertungen, Tutorials, Fokus auf iNAV und Flugzeuge |
Project Blue Falcon | Produktbewertungen, Tutorials. Leider inzwischen inaktiv. |
MaiOnHigh | Tutorials für Racing und Meta-Content übers Geld verdienen mit FPV |
Mr.D - Falling with style | Tutorials rund um iNAV FPV |
UAV Futures | Livestreams, Q&A, ältere Videos teils marktschreierische Produktbewertungen, eigenwillig witzige australische Art |
Marktschreier
Die Produktbewertungen dieser YouTuber sind mit Vorsicht zu genießen. Alles ist immer das größte, beste, neueste, tollste...
Kanal | Beschreibung |
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Drone Camps RC | Marktschreier sei Vater |
Spinfast | Marktschreier sei Mutter, bei professionelleren Produkten aber halbwegs legitim |
Hi tech, low life
Kanal | Beschreibung |
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Mad's Tech | Nachrichten und Produktbewertungen auf einem höherem technischen Niveau |
UAV Tech | Fokus auf Tuning, aktiver Betaflight-Entwickler |
Chris Rosser | Tuning mit Fokus auf Filter, machte die Vibrationsanalyse von Frames salonfähig |
Ivan Efimov | Technik-Videos, FPV-Racing, aktiver Betaflight-Entwickler |
Fanboy-Kanäle / Entertainment
Nicht eindeutig zuordenbar
- FalconRad FPV Fokus auf Long Range Kopter
- Giant Ant Cowboy Long Range, HDZero
- rctestflight Verrückte Modellbauprojekte, nicht zwangsläufig FPV
- RC Shim Modellbauprojekte und FPV
Youtube-Playlists
Websites
Rechtsgrundlagen
Tutorials / Blogger
- https://oscarliang.com/ (FPV allgemein, viele Tutorials, Bilder von seiner Website in diesem Guide mit freundlicher Genehmigung)
- https://blog.seidel-philipp.de/ (FPV allgemein)
- https://www.fpvknowitall.com/ (Joshua Bardwell Einkaufsliste)
- https://betaflight.de/docs/knowledge-base/
- https://fpvwiki.co.uk/ (Mad's Tech Wiki, Teardowns von FPV-Bauteilen)
Tune Presets
Discord Server
OpenSource Projekte
Flight Controller Software
ESC Software
- ESC Configurator (nur in Chrome-basierten Browsern unterstützt)
- BLHeli_32 Suite
Funkfernsteuerungs-Software
Sonstiges
3D-Druck
- yeggi.com, Suchmaschine für 3D-Druckteile
- thingiverse.com, Community für 3D-Drucke
- printables.com, wie Thingiverse, nur kleiner aber bessere Funktionen (z.B. eine funktionierende Suche)
Hersteller Dokumentationen
Shops
Die im Folgenden aufgeführten Shops sind bekannt, verlässlich und haben vernünftige Preise.
Bei manchen der Links kann es sich um Affiliate Links handeln.
Allgemein
- drone-fpv-racer.com, Frankreich
- droneit.se, Schweden
- droneshop.nl, Niederlande
- modell-hubschrauber.at, Österreich
- n-factory.de, Deutschland
- rctech.de, Deutschland
- rotorama.de, Tschechien
- shop.rc-hangar15.de, Deutschland
- team-blacksheep.com, Hongkong (!)
- xnova Motors, Deutschland, hauptsächlich Motoren
Akkus
- Tattu (Gensace), deutscher Shop
- China Hobby Line (CNHL), europäisches Warenlager
- NKON, Niederlande, hauptsächlich einzelne Akku-Zellen
Antennen
- shop.prodrone.pl, Polen
Herstellerspezifische Shops
Multi-Shop-Suche
fpvmarket.eu bietet eine Suchfunktion, die automatisch mehrere Shops durchsucht. Nützlich, um ein Produkt zu finden, das vielleicht bei einem Shop ausverkauft, bei einem anderen Shop aber noch zu haben ist. Angaben ohne Gewähr, oft genug ist ein heiß begehrtes Produkt auch einfach überall ausverkauft.
Sonstiges
Dieser Bereich ist Prosa und sonstigem Kram gewidmet.
Puffis gesammelte Weisheiten
Hier noch ein paar weitere Weisheiten, die einfach noch nicht ihren richtigen Platz als Anmerkung im Fließtext gefunden haben:
- Lerne deinen Kopter am besten beim ersten Aufbau kennen.
- Deinen ersten Kopter kannst du auch fertig kaufen. Doch bedenke: Wenn du ihn crashst musst du ihn selber reparieren wenn du schnell wieder in der Luft sein willst.
- Umso schlechter du deine eigenen Kopter kennst desto weniger wirst du fliegen.
- Betrachte deinen Kopter nach dem Erstflug als verloren! Du wirst sonst nie dein komplettes Potenzial nutzen.
Prosa
Lach- und FPV-Geschichten.
Das Buch "Bardwell"
Die unvollständigen Schriften des Propheten Bardwell.
Buch 2
"Es begab sich also zu der Zeit, dass FrSky DER Hersteller für Funken in FPV war. Und diese Funken waren für viele die ersten und einzigen. Da machte sich ein auch Trappy aus Österreich auf in die chinesische Provinz Hongkong, mit TBS, seiner vertrauten Firma, die entwickelte einen verlässlichen, weit reichenden RC-Link." - Bardwell 2, 1-2
"Als Crossfire die Marktreife erreichte, kamen FPVler aus aller Welt und fragten: Wo ist der neugeborene König der RC-Links? Wir haben den Kopter aufsteigen sehen und sind gekommen, um ihn zu fliegen." - Bardwell 2, 3-4
"Als FrSky merkte, dass die FPVler lieber Crossfire mit ihren Funken flogen und keine FrSky Receiver mehr kauften, wure es sehr zornig und es ließ einen eigenen RC-Link (R9) entwickeln und modifizierte Funken, aufdass sie nicht mehr so schnell mit den Crossfire-Modulen kommunizieren konnten." - Bardwell 2, 5
"Ein Geschrei war unter den FPVlern zu hören, lautes Weinen und Klagen. Doch dann kam Jumper und nutzte OpenTX auch bei seinen RC-Funken. Und es wart günstiger und stand schnell in der Gunst der FPVler." - Bardwell 2, 6
"Doch FrSky wütete um sich und wollte seine Marktmacht nutzen, um Jumper aus den Shops der Welt zu halten. Als dies den FPVlern kundgetan war wurden sie zornig und schmähten FrSky mit Verachtung." - Bardwell 2, 7
Mitwirkende
Diese Zusammenfassung wurde von rumpelst1lzk1n (Discord: rumpelst1lzk1n
) erstellt.
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