Rechtliches

Anm. rumpelst1lzk1n: Ich bin kein Anwalt. Alle juristischen Angaben ohne Gewähr.

In diesem Abschnitt geht es um die rechtliche Situation als FPV-Pilot.

Juristisch betrachtet bist du mit einem unbemannten Fluggerät ("unmanned aerial vehicle", UAV, oder "unmanned aircraft system", UAS) unterwegs. Das umfasst Modellflieger und -hubschrauber genauso wie unsere Multikopter.

Anm. rumpelst1lzk1n: Auch wenn Modellbau-Opas gerne mal meinen, Drohnen sind was aNdErEs. spongebob_mock_meme.jpg

Grundsätzlich gilt: Sei kein Arschloch, dann wird in den allermeisten Fällen darüber hinweg gesehen, wenn du mal nicht ganz so legal unterwegs bist.

Halte Abstand zu Unbeteiligten, damit sie sich von deiner kinderfressenden Killerdrohne nicht bedroht oder beobachtet fühlen.

drone retard

Natürlich kannst du immer an jemanden geraten, der einen schlechten Tag hat, grundlos Streit sucht, oder in einer sehr deutschen Mentalität meint, dass du doch sicher gegen irgend ein Gesetz verstoßen MUSST, so viel Spaß wie du offensichtlich hast. Zudem setzt bei manchen auch einfach das Hirn aus, wenn sie den Begriff "Drohne" hören. Der einfachste Weg ist, zu gehen.

Führerscheine

Um unbemannte Luftfahrzeuge führen zu dürfen, gibt es 2 Führerscheine.

der kleine Drohnenführerschein

MACH IHN!

Auf einer Website des Luftfahrtbundesamtes kannst du den kleinen Drohnenführerschein für die Kategorie "A1/A3" machen. Den brauchst du.

Zum einen hast du dann schon mal alle Regeln gehört, die es zu beachten gilt.

Zum anderen hast du ein offizielles Dokument, dass du jemandem unter die Nase halten kannst, der dir grundlos auf den Sack gehen will. Betonung liegt auf "grundlos". Sei kein Arschloch.

Anm. rumpelst1lzk1n: Du solltest schon mit den Regeln vertraut sein. Ob du sie dann auch einhältst ist ein anderes Thema. Aber wenn du dich entscheidest, bestimmte Regeln nicht sooo genau zu befolgen, sollte das eine bewusste Entscheidung auf Basis einer Risikoabwägung sein. Auf der Wiese neben der Siedlung ohne Einhalten des Mindestabstands fliegen? Solang sich niemand über dich beschwert und du niemandem auf den Sack gehst? Nuja. Durch die Fußgängerzone mit dem 5" ballern? Neben dem Flughafen fliegen? Nicht so cool. Ist halt scheiße auch für andere Leute in dem Hobby, wenn deine Aktion entweder statistisch relevant wird oder das Potential für einen Zeitungsartikel hat. Wirft ein schlechtes Bild aufs Hobby und da hat eigentlich keiner Bock drauf, weil das mittelfristig nur zu noch schärferen Regeln führt.

Drohnen verboten

der große Drohnenführerschein

Den großen Drohnenführerschein (Kategorie "A2") brauchst du als Anfänger definitiv nicht. Zudem ist der Nutzen für FPV fraglich, da unsere Fluggeräte meistens keine CE-Kennzeichnung haben, die für diese Kategorie vorausgesetzt wird.

Der Schein kostet abhängig vom Anbieter der Schulung 200-300€. Gegebenenfalls noch mehr, wenn die Schulung mehr ist als ein Online-Kurs und z.B. auch noch Präsenzunterricht beinhaltet.

Mit dem großen Schein darfst du näher an Wohngebiete und unbeteiligte Personen fliegen. Und du bekommst leichter eine Sondergenehmigung von der für die jeweilige Region zuständigen Luftfahrtbehörde. Eigentlich brauchst du den Schein nur, wenn du professionell (z.B. als Auftragsarbeit) fliegst.

Einordnung der Kopter

Kategorien

Es gibt 3 große Kategorien.

  • Open
  • Specific
  • Certified

Wenn du nicht weißt, in welcher Kategorie du fliegst, ist es "Open". Andernfalls wüsstest du, dass es anders ist. Specific und Certified sind als Kategorien beide außerhalb des Scopes, den man für den Einstieg in FPV benötigt. Entsprechend sind diese hier ausgeklammert.

Unterkategorien

Die Kategorie "Open" ist nochmal in 3 Unterkategorien A1-A3 unterteilt. Auf diese beziehen sich auch die Drohnenführerscheine. Siehe oben.

Unsere Kopter fallen normalerweise in die Sub-Kategorien A1 (unter 250 Gramm) oder A3 (darüber).

UAV Kategorien

technische Kategorien

Die technische Kategoriesierung (C0 bis C4) ist für selbst gebaute Kopter irrelevant. Für fertige Kopter und Drohnen muss sich der Hersteller um eine entsprechende Einordnung und Zertifizierung kümmern.

lokale Vereine

Die wenigsten Kopter-Piloten sind Mitglieder eines Modellbau- oder Modellflieger-Vereins. Den Vereinen wird oft nachgesagt, dass sie nur aus Modellbau-Opas bestünden.

Anm. rumpelst1lzk1n: Stimmt nicht immer, aber doch sehr oft. Technisch meistens vor 10 wenn nicht gar vor 20 Jahren stehen geblieben.

Dass Modellbau-Vereine bei der Neuregelung der Luftfahrtgesetze im Bezug auf Modellbau und Drohnen 2021 einen Sonderstatus erhalten und bis 1.1.2023 noch Schonfrist haben, in der die Mitglieder nach den alten Regeln fliegen dürfen, wirkt sich zudem nicht sonderlich positiv auf die "Völkerverständigung" aus.

Viele Modellbau-Vereine betreiben eigene Modellflugplätze, an denen Sonderregelungen gelten. So dürften Fluggeräte dort oft höher aufsteigen als die üblicherweise erlaubten 120 Meter.

Das Fliegen auf den Modellflugplätzen ist meistens Vereinsmitgliedern vorbehalten. Wenn du nicht Mitglied in dem entsprechenden Verein bist, kannst du meistens trotzdem dort fliegen wenn du eine sog. Tagesmitgliedschaft abschließt. Diese kostet normalerweise etwa zwischen 3-5 Euro.

Vorausgesetzt, die Modellbau-Opas vor Ort sind überhaupt gewillt, dich mit deinem Kopter fliegen zu lassen.

Anm. rumpelst1lzk1n: Erfahrungsgemäß werden Multikopter- und FPV-Piloten in solchen lokalen Vereinen diskriminiert bzw. dürfen auf deren Flugplätzen nicht mit ihrem Setup fliegen. Außer du erwischst einen der seltenen Vereine, in denen es eine entsprechende Abteilung für FPV gibt.

Dachverbände

Anders als bei den lokalen Vereinen sind die Multikopter bei den Dachverbänden schon eher angekommen und akzeptiert.

Erwähnenswert sind hier

Hier lohnt es sich über eine Mitgliedschaft nachzudenken. Zum einen beinhaltet die Mitgliedschaft eine Haftpflichtversicherung für deine Modellflug-Aktivitäten, also auch für unseren Kopter-Kram.

Zum anderen kommst du damit auch in den Genuss von Sonderregelungen, welche diese Dachverbände für ihre Mitglieder ausstellen dürfen (LuftVO §21f).

Siehe:

Konkret entfällt hier die Pflicht, bei FPV einen Spotter einzusetzen sofern der Flugbetrieb trotzdem in Sichtweite und unterhalb von 30 Metern erfolgt.

Versicherung

MACHEN!!!

Häufig sind private Flüge mit Drohnen bei einer allgemeinen Haftpflichtversicherungen mit enthalten, die man als erwachsener Mensch sowieso haben sollte.

Anm. Crash: Wer keine hat, hat die Kontrolle über sein Leben verloren

Wenn du eine hast, schau trotzdem nach, ob und in welchem Maß Drohnen abgedeckt sind.

Wenn es nicht abgedeckt ist, und du nicht z.B. über Mitgliedschaft in einem Modellbauverein (siehe oben) versichert bist, kannst du so eine Versicherung auch separat abschließen.

Wenn du professionell arbeitest, solltest du nochmal zu deinem Versicherungsmenschen des Vertrauens gehen und prüfen, ob dein Versicherungsschutz auch für gewerbliche Arbeiten gilt.

Gesetzestexte und Verordnungen

Anm. rumpelst1lzk1n: Hier wird es juristisch. Paragraphenreiter aufgepasst.

Es folgt eine Liste mit Links zu Gesetzestexten, die für das Hobby von Relevanz sind.

Alle Angaben aber ohne Gewähr.